Ein Korrespondent des Boston Sunday Herald aus Mexiko berichtet über das Wirken eines dortigen katholischen Priesters folgendes.
„Ein eifriger katholischer Geistlicher hier ist der hochw. Herr Hunt, ein überaus tätiger Mann, mit rosigen Wangen, klaren Augen; er spricht spanisch wie seine Muttersprache, während sein Englisch von langem Nichtgebrauch etwas hinkt, meistert in bewundernswürdigem Grad das Alt-Mexikanische, die Nahuatl-Sprache, in der er von Zeit zu Zeit den Indianern predigt.
Es ist eine weiche, melodische Sprache und gleicht der italienischen an Schönheit; der gute Padre heißt bei den Eingeborenen nur der ‚weiße Indianer‘, weil er ihre Sprache so vollkommen beherrscht.
Dieser treffliche Mann, dessen Ruf als Nahuatl-Kenner bis zu den europäischen Gelehrten gedrungen ist, hat hier eine Schule für Straßenjungen eingerichtet, die er nicht nur unterrichtet, sondern auch beköstigt.
Besonders nimmt er sich auch der Zeitungsjungen, Laufburschen und jungen Hausierer an, die den volltönenden Titel Comerciantes (Händler) führen. Es ist dies ein sehr verdienstvolles Unternehmen. Und so entzieht dieser gelehrte Priester zwei Drittel seiner Zeit seinem Lieblingsstudium, um sie den Interessen des göttlichen Kinderfreundes zu weihen.“
(Aus: die katholischen Missionen, 1899)