Bekanntlich hat ein Mitglied der italienischen Salesianer, Don Unia, sich in der Aussätzigenkolonie von Agua de Dios im Staat Kolumbien seit mehreren Jahren mit hingebendem Eifer der Pflege dieser Unglücklichen geweiht. Durch ihn und seine Mitbrüder scheint überhaupt dieses eminente Liebeswerk hier erst recht in Fluss gekommen zu sein.
Das Aussätzigenspital von Agua de Dios zählt augenblicklich etwa 800 Kranke, dasjenige de la Contratación 709. Das genügt aber noch lange nicht. Allein in dem Departement von Santander soll sich die Zahl dieser Unglücklichen auf 6-7000 belaufen, und die Seuche hat in den letzten Jahren eine erschreckend rasche Verbreitung angenommen. Um dieselbe zu hindern und für die Kranken besser zu sorgen, hat Don Erasio Pabagliati, der Obere des Salesianerhauses in Bogotá, der Regierung einen ausführlichen Plan zur Gründung eines neuen großartigen Spitals auf der wasser- und holzreichen Hochebene von Catanare vorgelegt und sich zur Übernahme der Leitung bereiterklärt.
(Aus: die katholischen Missionen, 1895)