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Channel: Die auswärtigen Missionen
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Die ersten eingeborenen Weltpriester von Madagaskar

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Am 18. Februar 1925 feierte in der Hauptstadt Tananarivo Mgr. Henri de Saune S.J. sein 25-jähriges Bischofsjubiläum. An diesem Tage wollte der geliebte und gefeierte Jubilar seinen Madagassen eine große Freude bereiten: Neun jungen Männern der schwarzen Rasse erteilte er die heilige Priesterweihe (auf Seite 10 dieser PDF, dem hochinteresanten französischsprachigen Buch, das von einigen der madegassischen Priester verfasst wurde, findet sich ein Gruppenfoto nach der Weihe). 

Die Namen dieser Erstlinge, die Madagaskar als Weltpriester dem Altare opferte, sollten in aller Welt bekannt sein. Es sind: Hubert Nicol, Joh. Bapt. Rakotobe, Joh. Nepomuk Rakoto, Michael Razanakolona, Eduard Ranaivo, Ignatius Ramarosandratana, Joh. Bapt. Ranaivo, Eduard Rabe und Philibert Randria.

Am Morgen um 7 ½ Uhr begannen die Feierlichkeiten in der Kathedrale. Zugegen waren der Geheimsekretär des Generalgouverneurs, der kommandierende General der ostafrikanischen Truppen, zahlreiche Offiziere und Beamte, ferner alle Missionare der Provinz Imerina. 
Für die Angehörigen der Neupriester hatte man Ehrenplätze bereit gemacht. Eine endlose Menge von Europäern und Eingeborenen füllte das Gotteshaus bis zum letzten Winkel und darüber hinaus bis zum Kirchenplatz. So etwas hatte Madagaskar noch nicht erlebt.

Am folgenden Morgen waren die ersten heiligen Messen. Die Kirchen waren von Gläubigen gefüllt wie am Tage zuvor, und in Scharen strömten sie zum Tische des Herrn. Zum ersten Mal empfingen sie aus der Hand ihrer Volksbrüder die heilige Kommunion. 
Während der Primizmesse in der Kathedrale reichte der Neupriester Hubert Nicol Tausenden seiner Landsleute das Brot des Herrn. Und es ist nicht zu viel gesagt, wenn man die Zahl der heiligen Kommunionen, die an diesem Tag in den verschiedenen Kirchen von den Neupriestern ausgeteilt wurden, auf über 4.000 schätzt. 

Hiermit hat die schwarze Rasse von neuem bewiesen, dass sie des Altares würdig ist. So bewahrheitet sich auch in unseren Tagen das völkerversöhnende und völkererlösende Wort des Weltapostels Paulus: im Gottesreich „ist nicht Grieche noch Jude, nicht Barbar noch Skythe“, und wir fügen hinzu: nicht Neger noch Europäer, nicht Schwarzer noch Weißer, „sondern alles in allem Christus“.


(Aus: die katholischen Missionen, 1925)

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