Trotz der eigenen bedrängten finanziellen Lage hat Pius X., unser geliebter Vater, eine stets offene Hand für alle, die an seiner Türe klopfen, nicht zuletzt für die Missionäre. Nur ein Beispiel.
Am 10. Oktober v.J. hatte P. Heck, der Obere der Marianisten in Japan, beim Papst eine Audienz, bei welcher er u.a. den Plan und die Bedürfnisse der Apostol. Schule von Urakami auseinandersetzte und anfragte, ob er nicht auch beim päpstlichen Schatzmeister anklopfen dürfe. „Gewiss, gewiss“, sagte Pius X., „wir wollen gleich zu ihm gehen. Aber haben Sie sonst noch um etwas zu bitten?“ Hierdurch ermutigt hielt P. Heck um einige besondere Gnaden an, die der Papst in liebevollster Weise bewilligte.
„Und jetzt“, sagte er lächelnd, „wollen wir zum päpstlichen Schatzmeister gehen und an seiner Tür anklopfen.“ Damit nahm er einen kleinen Schlüssel, öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch, zog eine mit Goldstücken gefüllte kleine Schachtel heraus und überreichte sie dem Missionär. Es war die Gabe, die der Gefangene im Vatikan, obschon selbst arm und seiner Güter beraubt, den armen japanischen Knaben in Urakami zugedachte.
Gerührt und erstaunt rief P. Heck: „Ich wusste nicht, Heiliger Vater, dass der Schatzmeister des Papstes so nahe sei.“ „O“, erwiderte Pius X. einfach, „Wir haben nicht so viele Beamte nötig.“
Gerührt und erstaunt rief P. Heck: „Ich wusste nicht, Heiliger Vater, dass der Schatzmeister des Papstes so nahe sei.“ „O“, erwiderte Pius X. einfach, „Wir haben nicht so viele Beamte nötig.“
So spart der Papst in seinem engeren Haushalt, um für den großen Haushalt der Weltkirche etwas übrig zu haben.
(Aus: die katholischen Missionen, 1909)