Es leben Jesus und Maria!
Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreieinigkeit: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Amen.
Ich, Frater Ezequiel Moreno Díaz, aus dem Orden der unbeschuhten Augustiner-Eremiten unseres heiligen Vaters St. Augustinus, Bischof (an diesem Datum) von Pasto, glaube und bekenne alles, was unsere heilige Mutter, die katholische Kirche, als von Gott geoffenbart vorstellt, sei es durch feierliche Verkündigung oder durch ihr allgemeines ordentliches Lehramt.
Ich glaube und bekenne alle apostolischen und kirchlichen Traditionen, die heilige Schrift in dem Sinne, wie sie die heilige katholische Kirche auslegt und jeden einzelnen Satz, der von den ökumenischen Konzilien, besonders vom Konzil von Trient und vom [ersten] Vatikanischen Konzil definiert und verkündet wurde, und insbesondere das oberste und unfehlbare Lehramt des Papstes, den ich als Statthalter Christi auf Erden und Hirt und Lehrer der gesamten katholischen Kirche anerkenne.
Ich verurteile alle Irrtümer, seien es die durch die ökumenischen Konzilien oder die durch die Päpste verurteilten Irrtümer, insbesondere jene Irrtümer, die unter dem Namen des Liberalismus zusammengefasst werden und alle, die im Syllabus aufgeführt sind.
Ich mache kein Testament, da ich Ordensmann bin und nichts besitze. Dennoch möchte ich einige Anweisungen geben, damit Klarheit für den besteht, der nach meinem Tod meine Angelegenheiten regeln muss. Diese Klarheit soll aus den folgenden zwei Prinzipien hervorgehen, die allgemein von allen Theologen und Kirchenrechtlern anerkannt werden:
1. Was ein Ordensmann erwirbt, gehört seinem Kloster oder seinem Orden.
2. Was er erwirbt, nachdem er zum Bischof präkonisiert wurde, gehört seinem Sprengel.
Alles, was ich bis zum Punkt elf angebe, wurde mir direkt vor meinem Amtsantritt gegeben und nur deswegen, weil ich dieses Amt antreten würde (es folgt eine Aufzählung der Dinge, die er hatte, bevor er nach Pasto kam).
(…) Ich habe zwei arme jüngere Schwestern. Ich habe sie während meiner Zeit als Bischof in Pasto nicht unterstützt, da ich nichts hatte, um sie zu unterstützen. Ich habe alles Geld den Armen vor Ort gegeben, außer das, was ich für das Essen benötigte sowie für ein wenig Kleidung, da ich bereits einige Kleidung aus Bogotá mitgebracht hatte.
In dem Dokument, das diesem beigefügt ist, habe ich einige Notizen gemacht, die meinem „Anweisungen“ beigefügt werden können, wie man sich gegenüber den Liberalen zu verhalten hat.
Ich bekenne erneut, dass der Liberalismus eine Sünde ist, ein schrecklicher Gegner der Kirche und des Königreichs Jesu Christi und der Ruin der Völker und Nationen. Da ich dies auch noch nach meinem Tod lehren möchte, wünsche ich, dass in dem Zimmer, wo meine Leiche aufgebahrt wird, und in der Kirche während der Exequien ein großes Schild aufgestellt wird, das jeder sehen kann und auf dem steht: „Der Liberalismus ist eine Sünde. Dies steht hier, um dem Wunsch des verstorbenen Bischofs nachzukommen.“
Ich wünsche und bitte, dass man mich in meinem heiligen Ordenskleid als Sohn unseres heiligen Vaters St. Augustinus in der Sakramentskapelle der Kathedrale bestattet. Alles Weitere soll gemäß dem, was die Kirche im Pontifikale für das Begräbnis eines Bischofs vorschreibt, durchgeführt werden. Ich habe nichts gegen diese Feierlichkeit einzuwenden, da sie von der Kirche so angeordnet wird.
Ich bitte um Verzeihung für meine Fehler bei der Ausübung meines Amtes, zunächst bei Gott, zweitens bei meinem geliebten Klerus und drittens bei allen Gläubigen der Diözese und bei allen, die ich in meinem Leben beleidigt habe oder den denen ich irgendwie geschadet habe, sei es durch Tat oder durch Unterlassung. Alle bitte ich darum, für meine arme Seele zu Gott zu flehen.
Ich schließe, indem ich sage, dass ich mit dem großen Schmerz ins Grab steige, zu sehen, dass man versucht, Pasto zu entkatholisieren. Ich habe vor diesem Übel gewarnt, auch wenn ich deswegen leiden musste. Wenn ich in diesem Punkt etwas zu bereuen habe, dann ist es nur, dass ich nicht mehr gewarnt habe. Der Glaube geht nach und nach verloren: Der Liberalismus hat das Unaussprechliche erreicht…
Ich unterzeichne alles Obenstehende in Pasto am 6. Oktober 1905.
† FRATER EZEQUIEL
Bischof von Pasto.