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Channel: Die auswärtigen Missionen
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Der Eifer des koptisch-katholischen Klerus (Teil 2)

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Patriarch Cyrillus II. Macaire
Fortsetzung von hier

Nicht unerwähnt lassen darf ich P. Guirgués, den würdigen Pfarrer von Maschul in der Gegend von Mallaui, der keinem schismatischen Kopten auf dem Land, alt oder jung, begegnet, ohne ihn anzuhalten, über die Religion auszufragen, ihm einige Unterweisungen zu geben und die Aufforderung, sich im wahren Glauben unterrichten zu lassen. Er steht an der Spitze einer Gemeinde voll Glauben und Frömmigkeit.

All diese genannten Priester und ihre würdigen Amtsbrüder wirken durch ihr abgetötetes Leben und ihren apostolischen Eifer zumal unter dem schlichten, einfachen Landvolk überaus segensreich. „Den Armen wird das Evangelium verkündet“, gilt auch hier. Sie folgen hierin ganz dem Beispiel des göttlichen Meisters. Opfer und Abtötung sind ihre steten Begleiter, und ihre Leben ist eine fast ununterbrochene Kette von Entbehrungen. Denn ihr ganzes Einkommen beschränkt sich auf die durch die Jesuitenmissionäre vermittelten Messstipendien, die zumeist nur 1 Franc (80 Pfg.) betragen. Mit diesem spärlichen Budget kann man begreiflicherweise nicht weit springen.

Diese Armut bildet für den apostolischen Eifer dieser Priester einen unliebsamen Hemmschuh. Denn die Ortschaften sind oft sehr weit voneinander entfernt. Um sich den Luxus eines kleinen Reiteselchens oder ein Billet dritter Klasse auf der Eisenbahn zu verschaffen, dafür reichen ihre Mittel nicht hin. Weitere Strecken unter der heißen Sonne Ägyptens regelmäßig zu Fuß zurückzulegen, hieße aber die ohnehin schwachen Kräfte vor der Zeit erschöpfen. Gewiss aber ist, dass wenn die Unionsbewegung unter den schismatischen Kopten so erfreulich in Fluss gekommen ist und sich so tröstlich entwickelt, dies zum großen Teil dem aufopfernden Eifer des einheimischen Klerus zu danken ist. Ihr musterhaftes uneigennütziges Leben und Wirken ist für die schlichten, einfachen Landleute, die dasselbe mit demjenigen ihrer schismatischen Gommos (Namen der jakobitischen Geistlichen) vergleichen, ein greifbarer Beweis der katholischen Wahrheit; denn nur die Wahrheit, das fühlen sie instinktiv heraus, ist im Stande, heroische Tugend zu erzeugen.

Die neuen koptischen Bischöfe (siehe Bild oben) geben ihrem Klerus aber auch ein herrliches Beispiel. Sie sind wirklich nach dem Ausdruck des Evangeliums auf den Leuchter gestellte Lichter, welche ihre wohltätigen Strahlen auf Hirten und Herde werfen. Sowohl Msgr. Ignatius, Bischof von Theben, mein [des Verfasssers P. Rolland S.J.] alter Begleiter auf den apostolischen Wanderfahrten, als Msgr. Maximos, Bischof von Hermopolis (residiert in Minieh), sind unter den augenblicklichen Verhältnissen ihrer jungen Kirche gezwungen, während ganzer Monate unter der armen Fellah-Bevölkerung zu leben und mit ihr die grobe Nahrung und unbequeme Wohnung zu teilen. Sie predigen und katechisieren wie gewöhnliche Priester, ziehen missionierend von Ort zu Ort und scheuen nicht die Opfer, welche dieses Leben unter einem Landvolk, ebenso arm an irdischen Gütern als reich an Gelehrigkeit und gutem Willen, mit sich bringt.

Se. Seligkeit endlich, Msgr. Macaire, unter dem Namen Cyrillus II. der erste Patriarch der wiedererstandenen koptisch-katholischen Hierarchie, ist durch seinen feurigen Eifer wie durch seine Talente und sein Wissen würdig, an der Spitze dieser apostolischen Bischöfe zu stehen. „Unser ehrwürdiger Bruder Cyrillus Macaire“, so sagte in der Konsistorial-Allokution vom 19. Juni 1899 Papst Leo XIII., „zeichnet sich aus durch Tugenden, die eines Bischofs würdig sind, durch Wissenschaft, Frömmigkeit, Klugheit und Gewandtheit in der Amtsführung, wie Wir es durch persönliche Erfahrung festgestellt. Deshalb haben wir ihn der Patriarchalwürde würdig befunden.“

All dies ist wohl im Stande, unseren apostolischen Eifer zu wecken. Wie vorauszusehen war, hat die religiöse Erweckung im Schoß der schismatischen Kirche, der laute Ruf ihrer einzig legitimen Oberen, die massenhafte Rückkehrbewegung zur alten Mutterkirche das Signal zu einer Erneuerung der alten Feindschaft gegen die katholische Kirche gegeben. (…)



(Aus: die katholischen Missionen, 1900)

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