„Die hohe Achtung, die unsere schwarzen Krieger ihren weißen Führern entgegenbrachten, haben wir ihnen reichlich zurückgegeben.“ So hörte ich den Helden von Afrika, v. Lettow-Vorbeck, in seinem Bonner Vortrag vom 25. November 1921 sagen. Der Glaubensbote macht ähnliche Erfahrungen. Oft müssen wir weißen Christen uns vor den schwarzen Brüdern geradezu schämen. Ein Beispiel von vielen geht uns aus der Mission der Tiroler Serviten im südafrikanischen Swasiland zu.
Ein einfacher schwarzer Grubenarbeiter, Msimango mit Namen, ist hier der eigentliche Gründer eines hoffnungsvollen Missionspostens geworden.
In die Goldgruben von Pigg’s Peak, fernab vom Bereich priesterlicher Sorge, hat ihn die Arbeit ums tägliche Brot geführt. Wird er nicht, wie wir es bei uns so oft erleben müssen, für den Glauben verloren sein? Wird er den Mut haben, den infolge ihrer Mittel meist so selbstbewussten Jüngern John Wesleys [Methodisten] gegenüber als Katholik aufzutreten? Mehr als das.
Mit solcher Wärme bekannte er seinen Glauben, mit solchem Eifer verteidigte er ihn durch den Hinweis auf die heilige Schrift, dass ihn die Bewohner zweier bisher wesleyanischer Krale um regelmäßige Unterweisung baten. Gerne nahm er die Mühe auf sich. Zugleich bat er P. Gratl brieflich um die Errichtung einer Station. Doch dieser, damals der einzige Priester der Mission, konnte nicht mehr tun, als die armen Leute vier- bis fünfmal im Jahr besuchen und sie mit den nötigen Büchern versehen. Erst nach dreijährigem Harren, als der dritte Priester im Land erschien, hatten sie die Freude, P. Gratl zu längerem Aufenthalt unter sich erscheinen und die Gründung des Postens in die Hand nehmen zu sehen.
Hätten wir unter uns viele katholische Arbeiter vom Geiste Msimangos, der ersehnte Tag, an dem durch die Rückkehr unserer unglücklichen getrennten Brüder die schwerste Wunde unseres geliebten Volkes sich schließen würde, wäre näher gerückt.
G. Lehmacher S.J.
(Aus: die katholischen Missionen, 1922)