Ein schönes Zeugnis für die ebenso geschickte als erfolgreiche Tätigkeit der Weißen Väter in Mittelafrika findet sich in dem Blatte Avant-Garde.
Dort berichtet ein Belgier mit warmer Begeisterung, was er am Westufer des Tanganyika bei den Missionären und beim alten Hauptmann Joubert gesehen.
Dort berichtet ein Belgier mit warmer Begeisterung, was er am Westufer des Tanganyika bei den Missionären und beim alten Hauptmann Joubert gesehen.
„Es bedürfte einer geschickteren Feder als die meinige, um meiner Bewunderung für die Weißen Väter und das Werk, das sie vollbracht, ganz gerecht zu werden. Mit beschränkten Mitteln haben sie in Mpala ein riesiges Kloster und eine prächtige Kirche gebaut, wie sie deren manche belgische Ortschaft nicht besitzt. Sie haben einen ungeheuren Garten angelegt, wo sie alle möglichen europäischen Gartenerzeugnisse ernten.
Man muss es selbst gesehen haben, um zu wissen, welch gute, einfache, arbeitsame und ausdauernde Männer diese Missionäre sind. Sie haben eine Schule, in welcher die kleinen Wilden nicht bloß lesen und schreiben, sondern sogar Lateinisch lernen. Ich langte in Mpala am Aschermittwoch an und fand hier so gastfreundliche Aufnahme, dass ich bis Ostermontag verblieb.
Dann fuhr ich auf einer Piroge weiter, um einem Christendorfe eine Unterkunft zu suchen. Wie groß war meine Verwunderung, als ich ein Dorf von fast europäischem Gepräge betrat — hübsche Häuschen mit Verandas —, ein bequemes Schlafzimmer fand, wie ich es längst nicht mehr gehabt, und Leute, von ganz ausgesuchter Artigkeit antraf.
Doch ich käme an kein Ende, wollte ich alles erzählen, was ich bei den Patres am Seeufer gesehen. Aber eines ist gewiss, ich werde stets mit Freude ihre Sache vertreten, und es wird mir eine Genugtuung sein, sie unterstützen und fördern zu können.
Doch ich käme an kein Ende, wollte ich alles erzählen, was ich bei den Patres am Seeufer gesehen. Aber eines ist gewiss, ich werde stets mit Freude ihre Sache vertreten, und es wird mir eine Genugtuung sein, sie unterstützen und fördern zu können.
Ich setze meine Fahrt fort und erreichte St. Louis von Mrumbi, wo ich eine geschichtliche Persönlichkeit zu Gesicht bekam.
Es ist dies Hauptmann Joubert, der ehemalige französische Offizier, der sich einst in den Reihen der Zuaven glänzend auszeichnete und den Rang einnahm, dessen Titel er noch heute führt.
Er ist der unbestrittene Herrscher eines Christendorfes, das fast ganz aus ehemaligen, während des Antisklaverei-Feldzuges losgekauften Sklaven bevölkert ist. Er hat eine Negerin zur Frau und drei Kinder, zwei kleine Jungs und ein achtjähriges Mädchen (…)
Joubert sieht trotz seiner 62 Jahre noch aus wie ein Fünfziger. Er ist eine sichere Stütze für die Patres und hat ein Korps einheimischer Miliz gedrillt, das im Kampf seinen Mann stehen wird.
In Baudouinville empfing mich Msgr. Roelens, ein wirklich ungewöhnlicher Mann von klarem Verstand und weitem sicheren Blick. Er wird in Bälde an der Spitze einer Gruppe von Missionen stehen, denen eine große Bedeutung für die Zukunft zukommt."
(Aus: die katholischen Missionen, 1901)