Der größte Naturwissenschaftler des 17. Jahrhunderts, der selige Niels Stensen, war noch ein größerer Katholik. In Dänemark als Lutheraner geboren, bekehrte sich der große Wahrheitssucher bei seinem Aufenthalt in Florenz zum katholischen Glauben. Er wurde zum Priester und nur zwei Jahre später zum Bischof geweiht, um Apostolischer Vikar der Nordischen Missionen für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hannover zu werden – leider wird er in unserem Heimatland noch viel zu wenig verehrt.
Einer der Mitkonsekratoren bei der Bischofsweihe durch den heiligen Gregorius Barbarigo, der selbst großer Förderer der orientalischen Missionen war, war François Pallu, Chinamissionar und Mitbegründer des Pariser Missionseminars. Durch diesen erfuhr Stensen von den Nöten der auswärtigen Missionen. Er wurde der erste Kurator der großen Missionsstiftung des Paderborner Fürstbischofs Ferdinand von Fürstenberg und schrieb an seinen Gönner und Freund Großherzog Cosimo III., dass vor allem China und die Tartarei „unseres Interesses“ wert sei.
Er betrachtete die Erfüllung des Missionsbefehls Christi auch als Kennzeichen der wahren Kirche und schrieb, dass die Reformatoren sich nicht für die Heidenmission interessierten, die Katholiken hingegen „continuerlich biss auff diese Stunde das evangelium geprediget unter den Heiden und Millionen Seelen von Heidenthumb zur allgemeinen Kirchen gebracht in Afrika, India, China und America“.
Seliger Niels Stensen, bitte für die Missionen!
(Quelle: Bierbaum, Faller, Traeger: Niels Stensen, Anatom, Geologe und Bischof, Aschendorff Verlag)