Messe in Japan, 16. oder 17. Jahrhundert |
Wir trauern über die Unehre, die Gott durch das gottlose Heidentum zugefügt wird, über den Verlust an Verherrlichung, den Gottes Name erleidet. Aber ein einziges Messopfer bietet Gott mehr Ehre und Anbetung, als das ganze Heidentum ihm versagen kann. Darum wollen wir recht oft die heilige Messe aufopfern als Ersatz für den Raub an Ehre, den das Heidentum Gott zufügt.
Wir trauern über die Beleidigungen, die Gott durch den Götzendienst, diesen Kult der Dämonen, durch die Sünden, Frevel und Laster zugefügt werden. Im heiligen Messopfer können wir ihm wahre Genugtuung und Sühne leisten. Hier können wir würdige danken für die Heiden, die nie ihrem Schöpfer danken; hier können wir Gott Freude bieten für den Schmerz, den die Abkehr der heidnischen Völker ihm bereitet.
Wir trauern über die vielen Millionen Heidenseelen, die fern von den Segnungen des wahren Glaubens dahinleben und in großer Gefahr schweben, ewig verloren zu gehen. Im heiligen Messopfer fluten aber die Ströme der Erlösungsgnaden von Golgatha, und wir können sie über die dürre heidnische Welt dahingeleiten, sie befruchten mit den Leben erweckenden Wassern des Heiles. Das heilige Opfer ist und bleibt die nie versiegende Quelle des heiles für die ganze Welt. Öffnen wir seine Schleusen für die vielen, vielen unglücklichen Heiden.
Wir verfügen aber über die Reichtümer und Segensfülle des blutigen Kreuzesopfers, wenn wir selbst dem heiligen Messopfer beiwohnen, oder wenn wir heilige Messen lesen lassen. Vergessen wir doch inmitten dieser Ströme von Heilsgnaden die armen Heiden nicht. Schöpfen wir mit nimmermüdem Fleiß für sie Barmherzigkeit, Erleuchtung und Bekehrung; für unsere Missionäre aber Kraft, Mut, Ausdauer und Arbeitssegen.
(Aus: Hilf Seelen retten! Vollständiges Gebetbuch mit vielen Belehrungen für alle Missionsfreunde. Von Hermann Fischer, Missionspriester S.V.D.)