Wie schwierig es zuweilen ist, unter den gegen Rom aufgehetzten Negern des Südostens Eingang zu finden, zeigt die Gründungsgeschichte der Lazaristenmission von Opelika im Staat Alabama, der 1910 unter 86.000 Schwarzen erst 4.621 Katholiken zählte.
Mehrere Patres versuchten nacheinander vergeblich, hier unter den Negern festen Fuß zu fassen. Einer wurde geschlagen, ein anderer mit Steinen beworfen, ein dritter mit der Wasserspritze begossen. Einmal wollte einer der wütenden Neger den katholischen Missionär beim Messelesen erschießen; dreimal versuchte man, die verhassten Priester mitsamt ihrem Haus zu verbrennen, mehrmals diente das arme Kirchlein als Zielscheibe für Unrat und faule Eier. Schmähungen gehörten zum täglichen Brot der Glaubensboten, und selbst die Bessergesinnten hielten die katholischen Patres für faule Tagediebe, Spione des Papstes und schlaue Schurken.
Trotz aller Bemühungen gelang es nicht, Zugang zu den Herzen der verhetzten Neger zu finden.
Aber was die Geduld der Patres nicht vermochte, erreichte der Seeleneifer einiger missionsbegeisterter katholischer Damen.
Sie eröffneten eine Schule. Drei kleine Krausköpfe waren ihre ersten Hörer. Aber bald war das Eis gebrochen. Im September 1918 war die Schülerzahl bereits auf 200 gestiegen. Ein völliger Umschwung der öffentlichen Meinung war eingetreten. Zwar beträgt die Katholikenzahl in der neuen Negergemeinde erst 120, aber die Aussichten sind günstig.
Hoffentlich ermöglicht es die Mildtätigkeit der Missionsfreunde bald, die Seifenkisten, Bretter und Holzbaracke durch Bänke, Pulte und ein gutes Schulhaus zu ersetzen.
(Aus: die katholischen Missionen, 1919)
(Aus: die katholischen Missionen, 1919)