Quantcast
Channel: Die auswärtigen Missionen
Viewing all 869 articles
Browse latest View live

Große Missionsbischöfe: gehasst von den Revolutionären, geliebt von den Edlen – Msgr. Peter Schumacher, Bischof von Portoviejo, Ecuador

$
0
0


Am 15. Juli schloss zu Samaniego, einer Ortschaft der Provinz Túquerres (Kolumbien), Msgr. Peter Schumacher, Bischof von Portoviejo in Ecuador, seine müden Augen. Er starb in der Verbannung, ein wahrer Bekennerbischof. Bischof Schumacher und der gleichfalls der Lazaristenkongregation angehörige Bischof Thiel von Costa Rica (+1901) bilden zusammen ein glänzendes Doppelgestirn. Sie zeigen, wie gerade der deutsche Priester mit seiner Arbeitskraft und zähen Ausdauer berufen scheint, der südamerikanischen Kirche neues Leben einzuhauchen.


Bischof Schumacher ist gebürtig aus Kerpen bei Köln, wo er am 11. Januar 1839 als Sohn braver katholischer Eltern zur Welt kam. Nach Vollendung seiner Gymnasialstudien zu Münstereifel trat er 1857 zu Paris in die Kongregation der Lazaristen, wirkte nach seiner Priesterweihe zunächst acht Jahre lang als Missionär in Chile und dann, gesundheitshalber nach Europa zurückgekehrt, als Professor der Theologie und Kirchengeschichte am Priesterseminar von Montpellier in Frankreich. 

Inzwischen war unter dem edlen Garcia Moreno im fernen Ecuador eine neue, bessere Zeit angebrochen. Zu seinen großen Reformplänen gehörte auch ein von Lazaristen geleitetes neues Priesterseminar. Schumacher war der Mann, der es schaffen sollte. Hand in Hand mit dem herrlichen Präsidenten arbeitete er mit voller Hingabe an dieser wichtigen Aufgabe. „Nur wer zu den Mühen,“ so schreibt das Boletin Eclesiastico von Quito (1902,403), „die mit einem solchen Unternehmen überhaupt verbunden sind, noch die besonderen Schwierigkeiten in unserem Land in Betracht zieht, wird das Verdienst Schumachers vollauf würdigen können.“ 

Er gab der Erzdiözese drei große, prächtige geistliche Erziehungsanstalten, das Knaben- und ein Priesterseminar in Quito und das Institut von Atocha, und legte nicht nur zum geistigen Gebäude den Grund, sondern arbeitete auch mit seinen eigenen Händen und im Schweiße seines Angesichts am materiellen Bau. „P. Schumacher war gleichzeitig Baumeister und Feldmesser, Maurer und Zimmermann, Maler und Blechschmied, dabei der pünktlichste Direktor, Professor in mehreren Klassen, stets der erste bei den Übungen der Frömmigkeit im Kreise seiner Mitbrüder wie an der Spitze der Alumnen.“


13 Jahre lang (1872-1885) hatte Schumacher unermüdlich als Erzieher und Bildner eines neuen Klerus gearbeitet und mit Hilfe seiner Mitbrüder die Weltgeistlichkeit von fast ganz Ecuador reformiert, als ihn der Wille des Papstes auf den 1871 errichteten Bischofssitz von Portoviejo in der Küstenprovinz Manabi berief. 

Die Diözese Portoviejo umfasst mehr als die Hälfte der langgestreckten Küste von Ecuador und zählte damals etwa 130.000 bis 150.000 Einwohner, teils Weiße spanischer Abkunft, teils Neger und Mischlinge von Weißen und Negern, und einige Tausend Indianer, dem Namen nach sämtlich katholisch, in Wirklichkeit aber größtenteils der Kirche entfremdet. Als Bischof Schumacher im Jahr 1885 die Regierung seiner ausgedehnten Diözese antrat, fand er das Land in einem halbwilden Zustand. Nirgends war ein Priester, nur hier und da eine vereinzelte verwahrloste Schule; Raub und Mord waren an der Tagesordnung, und unter der herrschenden Unsicherheit lag der Landbau vollständig danieder. 

Der neue Oberhirt wandte zunächst seine Sorge der Beschaffung guter Priester und der Bildung der Jugend zu. Nach Überwindung unsäglicher Schwierigkeiten gelang es ihm, aus Deutschland, Frankreich, Nordamerika, Italien und Spanien die nötigen Priester ins Land zu ziehen und mit Hilfe von männlichen und weiblichen Ordensgenossenschaften in allen Teilen des Landes Anstalten zum Unterricht und zur Erziehung der Jugend, zur Heranbildung einer tüchtigen Priesterschaft und zur Hebung von Religiosität und Sitte zu gründen. 
Rasch blühten dieselben empor, und es begann sich allgemein ein frisches, religiöses Leben zu entwickeln. Ruhe und Zufriedenheit kehrten in die Familien und Gemeinden ein, es hob sich die allgemeine Sicherheit, Ackerbau und Viehzucht gediehen, und alljährlich wurden in dem ergiebigen Boden Tausende von Kaffee- und Kakaobäumen angepflanzt. Zur Hebung der äußeren Wohlfahrt baute der Bischof Brücken, verbesserte die Verkehrsmittel, führte Bewässerung durch Windmühlen ein und lehrte eigenhändig die Anfertigung von Ziegeln. 

Die Diözese Portoviejo war bald in religiös-sittlicher wie in materieller Hinsicht der blühendste Teil des Landes, und Bischof Schumacher wurde als der Urheber dieser Blüte von der Liebe des Volkes getragen. Sein wohltätiger Einfluss blieb auch nicht auf seinen Sprengel beschränkt: das ganze Land trug die unverlöschlichen Spuren seines Wirkens. 
Seine Ferienzeit hatte er in der Regel der Bekehrung und der Zivilisierung der umwohnenden Indianer gewidmet. So kam es denn, dass er seit den Tagen des seligen Präsidenten und Landeserneuerers Garcia Moreno der allgemein verehrteste und volkstümlichste Mann von Ecuador war.


Je ersichtlicher aber die Liebe und Anhänglichkeit des Volkes an Bischof und Kirche zunahmen, umso heftiger steigerten sich der Hass und die Wut der geheimen Gesellschaften, die ja seiner Zeit auch de Präsidenten Garcia Moreno um seiner Kirchentreue willen ermordet hatten. Zuerst suchten sie durch die schamlosesten Lügen und Verleumdungen in ihren gottlosen Zeitungen das segensreiche Wirken des Bischofs zu untergraben; als dieser jedoch zur Bekämpfung jener Schandblätter das katholische Wochenblatt El Hogar Cristiano gründete und hier alle Angriffe und Anfeindungen immer siegreicher zurückwies, fassten die Freimaurer den Beschluss, ihn durch Mord zu beseitigen. Wiederholt wurden Mordanschläge gegen sein Leben unternommen,, aber mit Gottes Hilfe jedes Mal durch die Wachsamkeit der Priester und der Seminaristen und bei besonderen Gefahren auch durch den Schutz des treuen katholischen Volkes glücklich vereitelt. 

Da die Mordgesellen auf diesem Weg nicht zu ihrem Ziel gelangten, zogen sie sich in das Gebirge zurück und bildeten dort mit flüchtigen Verbrechern eine Art Räuberbande, welcher sich bald auch Gesindel aus aller Herren Ländern zugesellte. Solche Elemente pflegt die in Mittel- und Südamerika bestehende internationale Revolutionspartei jeweils an den Punkten zu sammeln, wo ein Aufstand geplant ist. Aus ihnen werden dann Heere gebildet, welche sich je nach Umständen Patrioten, Befreier, Wiederhersteller usw. dieses oder jenes „Vaterlandes“ nennen.


Als nun in der wichtigen Hafenstadt Guayaquil die Revolution ausbrach, rückte diese Bande, die mittlerweile auf etwa 400 Köpfe angewachsen war und die Reisenden und die umliegenden Dörfer unter dem Feldgeschrei: Muera Cristo! Viva la Libertad! (Tod Christus! Es lebe die Freiheit!) u. dgl. plünderte, am 1. Mai 1895 gegen die Bischofsstadt, wurde aber von der kleinen, nur 40 Mann starken Besatzung zurückgeschlagen und ihr Führer getötet. 
Die unsichere Lage ließ jedoch die zeitweise Entfernung des Bischofs als ratsam erscheinen. Am 20. Juni 1895 kam der Plan zur Ausführung; allein anstatt seinen Feinden zu entgehen, fiel der Bischof ihnen geradewegs in die Hände. In aller Frühe hatte er sich mit fünf Priestern auf den Weg gemacht, und gegen Abend erreichte er das Kloster der Benediktinerinnen zu Calceta, wo er zu übernachten gedachte, um am nächsten Tag die Flucht fortzusetzen.

 Kaum aber dort angelangt, wurden die Flüchtlinge von einer Bande Verschwörer unter dem bekannten Ruf: Muera Cristo! umzingelt, gefangen genommen und mit dem Tod bedroht. Der Kapuzinerpater Angelus erhielt dabei einen Schuss in die Hüfte, den Bischof und die übrigen Priester schützten die Schwestern mit eigener Gefahr.
Durch die treugebliebenen Soldaten wurden die Bedrängten jedoch in der äußersten Gefahr gerettet. 

Fünf Tage und fünf Nächte marschierten sie dann, fortwährend den Tod vor Augen, unter beständigen Angriffen der Feinde, inmitten der Truppen, durch Flüsse und Sümpfe, bis sie endlich den Urwald erreichten. Hier waren sie nun der Verfolgung der Rebellen entzogen, um aber neuen Gefahren entgegen zu gehen. Nach unsäglichen Mühsalen und Bedrängnissen gelangte der Bischof, von der Bevölkerung mit Jubel empfangen, am 20. Juli in die Landeshauptstadt Quito. 

Allein auch hier war sein Leben bald wieder gefährdet, da durch den Verrat des kommandierenden Generals die Revolution siegte. Nun floh er nach dem benachbarten Kolumbien und lebte hier seit der Zeit zu Túquerres (Diözese Pasto) von den Almosen des gläubigen Volkes, des Tages harrend, wo der Allmächtige seine strafende Hand von dem armen Ecuador zurückziehen werde.

Er sollte diesen Tag nicht erleben. Aber auch in der siebenjährigen Verbannung war der Bischof nicht untätig. 

Msgr Schumacher (in Mantelletta und Chorhemd) neben dem hl. Ezequiel Moreno (schwarzes Rekollektengewand mit langem Gürtel und Bischofskreuz) bei Kapuzinern in der Diözese Pasto. Der heilige Bischof von Pasto, der Bischof Schumacher in seiner Diözese aufnahm und sein enger Freund war, hielt auch dessen Leichenrede, bei der er sagte: Die oberhirtlichen Tugenden des hochwürdigsten Herrn Peter Schumacher und insbesondere sein Starkmut bei der Verteidigung der Unversehrtheit des Glaubens machten aus ihm einen Bischof, wie ihn die Kirche in diesen Zeiten braucht.

Sein Aufenthalt wurde, wie das genannte Boletinausführt, für Samaniego und Umgebung ein wahrer Segen, da der an Tätigkeit gewohnte deutsche Bischof auch hier rastlos an der geistigen und materiellen Hebung der Bevölkerung arbeitete. 

Konnte er die Katholiken Ecuadors nicht mehr durch seine Gegenwart und sein lebendiges Wort stärken, so tat er es mit der Feder. Seine Schrift „¿Teocracia o Demoncracia? ¿Cristo o Lucifer? ¿Quien vencerá?“ (Soll Gott herrschen oder Satan? Christus oder Luzifer? Wer wird siegen?), die wiederholt gedruckt wurde, war ein flammender Protest gegen die schmachvolle Politik der radikalen Regierung, die das Programm des elenden Empokömmlings Eloy Alfaro „Ich komme, um der Herrschaft Gottes in Ecuador ein Ende zu machen“, nach Kräften auszuführen suchte. Mit schonungsloser Schärfe legte Schumacher die für die geistige und materielle Wohlfahrt gleich verderblichen Folgen jener Misswirtschaft dar und geißelte die Heuchelei der Logenmänner, die die Freiheit verheißen und eine unerträgliche Tyrannei gebracht hätten. 

Gebrochen durch körperliche Leiden und Sorgen, starb der Bekenner Christi, heilig, wie er gelebt. Als ihm die letzte Wegzehrung gebracht wurde, legte er mit letzter Kraft noch einmal das katholische Glaubensbekenntnis ab und verzieh feierlich all seinen Feinden und Verfolgern. 

Ein Wehklagen ging bei der Kunde seines Todes durch die Bevölkerung. „Unser Vater, der heilige Priester ist tot“, riefen die Leute auf den Straßen. Auch in Ecuador machten die Todesnachrichten tiefen Eindruck. Selbst die unabhängige La Patria feierte den Hingeschiedenen als „das heldenmütige Opfer einer traurigen Missregierung“, als den „starken Paladin der kirchlichen Rechte“, der, gehasst von den Revolutionären, geliebt von den Edlen des Landes, in harter Verbannung und beladen mit ungerechter Schmach seine irdische Laufbahn vollendet habe.



(Aus: die katholischen Missionen, 1903)


Wie Kardinal Massaia seine Oromos zu Priestern ausbildete – das Ergebnis: ein äthiopischer „Pfarrer von Ars“

$
0
0
Guglielmo Kardinal Massaia O.F.M. Cap., ehemaliger Apostolischer Vikar der Gallasländer (heute Teil von Äthiopien)

(…) Massaia befolgte bei der Erziehung der einheimischen Priester eine ganz ähnliche Methode, wie er sie in der Schule de Jacobis‘ gelernt hatte. Er wählte sich aus seinen Gallajünglingen (Galla ist eine alte Bezeichnung für den äthiopischen Volksstamm der Oromos) die tüchtigsten aus und hatte sie stets um sich. Las er die heilige Messe, so mussten sie genau auf alles acht geben. Massaia machte alle Zeremonien langsam und sprach jedes Wort deutlich aus, so dass seine Gallas gut folgen konnten. Spendete er die heiligen Sakramente, so mussten sie teilnehmen und sich alles ansehen und merken.
Diejenigen, die bereits Weihen hatten, ließ er täglich, mit Dalmatiken bekleidet, mit an den Altar treten, damit ihnen so die heiligen Handlungen und Zeremonien in Fleisch und Blut übergingen. 
Abends sammelte er dann die Jünglinge um sich und erklärte ihnen die Bedeutung der Zeremonien und die sich anschließenden theologischen Fragen. Alles dies nicht in einer gelehrten, schulmeisterlichen Weise, sondern kurz, klar, bündig, der Fassungskraft seiner Zuhörer und den Bedürfnissen der schlichten, ungebildeten Bevölkerung entsprechend, unter welcher sie später wirken sollten.


Sein Hauptaugenmerk war nicht auf eine allseitige wissenschaftliche Ausbildung gerichtet, die hier unnütz, ja hinderlich schien, sondern auf die sittliche religiöse Erziehung. Vor allem suchte er sie mit wahrer Liebe zu Christus und feurigem apostolischem Eifer zur Verbreitung seines Namens zu erfüllen.

Die so erzogenen Priester waren keine Gelehrten, aber tüchtige, brauchbare Mitarbeiter. 

Mehr wie einem hat der greise Kirchenfürst später in seinem Buch ein schönes Denkmal gesetzt. „Jung an Jahren“, so erzählt er zum Beispiel, „war Morka ein Alter an Verständigkeit und Tugend…Während der kurzen Zeit seines Wirkens wurde er für seine Gallas ungefähr das, was der Pfarrer von Ars für die Franzosen seiner Zeit (war). Schlichtheit und Offenheit des Wesens, priesterliche Gesinnung und apostolischer Eifer ersetzten bei ihm reichlich den Mangel an Schulbildung und Wissen.“



Während von den europäischen Missionären mehrere ihrem Beruf wenig Ehre und ihrem Bischof schweren Kummer machten, bewährten sich die von Massaia selbst erzogenen einheimischen Priester vorzüglich. Gleich die beiden ersten, Abba (Pater) Mikael Haylu und Abba Johannes leisteten beim Aufbau der Mission unter den Gallas und in Kaffa ganz wesentliche Dienste. 

Mehrere starben als Bekenner Christi, andere trugen an ihrem Leibe zeitlebens die Spuren der um des Glaubens willen erlittenen Misshandlungen. Sie waren es, die auch hier während der Verbannung der Missionäre mutig auf ihren Posten ausharrten und den völligen Ruin der Mission aufhielten. (…)


(Aus: Der einheimische Klerus in den Missionsländern, von Anton Huonder S.J., 1909, mit Imprimatur)

Im Kreuz ist Heil

Bischof Schreiber über die Missionspflicht der Katholiken (Teil 6)

$
0
0
Papst Pius XI. bei der Einweihung des neuen Campus der Päpstlichen Universität Urbaniana. Anwesend sind Kleriker (wohl Seminaristen) aus verschiedenen Missionsländern

Fortsetzung von hier


(…) Ich schließe. Mein Blick schweift zurück zum Areopag in Athen. Dort steht der große Völkerapostel Paulus vor den Vertretern der heidnisch-griechischen Kultur. Er gibt Zeugnis von der Pflicht der Missionierung des ganzen Erdkreises durch Boten Christi. Er ist sich bewusst, dass die Erfüllung dieser Pflicht auch durch reiche Erfolge in der Zukunft belohnt werde. Denn er glaubt an den Sieg des Kreuzes Christi. Zwar führt sein jetziges Auftreten in Athen nur wenige aus der Zuhörerschar der Kirche Christi zu. Aber, durch seinen Meister belehrt, weiß er, dass die Missionsarbeit in Christi Namen, für Christi Reich, durch Christi Kraft vollzogen , nach und nach die ganze Welt erobern wird.


Einen Widerhall dessen, was Paulus damals hinsichtlich der Missionspflicht darlegte und hinsichtlich der Missionspflicht darlegte und hinsichtlich der Missionserfolge voraussah, erlebte ich in Rom in der Peterskirche bei dem großen Missionsfest zu Pfingsten 1922. Der welterobernde Erfolg der Missionsarbeit der Kirche trat überwältigend vor mein Auge. Wohl 80.000 Menschen aus der ganzen Welt waren zu diesem Missionsfest im Petersdom zusammengeströmt. 250 Bischöfe aus allen Erdteilen waren hier versammelt. Neben mir zur Rechten saß ein schwarzer Bischof aus Südindien, neben mir zur Linken ein Bischof aus Kanada und vor mir ein Bischof aus Australien. 

Thomas Kardinal Tien S.V.D., der erste Kardinal Chinas und wahrscheinlich der erste Kardinal der Neuzeit, der aus dem Heidentum konvertierte. Er wurde erst im Alter von 11 Jahren getauft.
Alle diese Söhne und Töchter der verschiedenen Völker und Nationen des Erdkreises, Bischöfe, Priester und Laien, sind seit den Tagen des Herrn in ihren Vorfahren, manche erst in ihren Vätern, wieder andere sogar erst jüngst durch die Missionsarbeit zu Jüngern Christi, zu Gliedern seiner Kirche, zu Schäflein in der einen Hürde unter dem einen obersten Hirten gemacht worden. Sie sind die Abgesandten von mehr als 250 Millionen Katholiken auf dem ganzen Erdball. Sehen Sie da den gewaltigen Erfolg der Missionsarbeit, die Paulus vor fast 1900 Jahren auf der Hochburg der heidnisch-griechischen Kultur begann.


Das Papstamt im Petersdom beginnt. Nach dem Evangelium besteigt der Hl. Vater die Cathedra, die in der Apsis in der Peterskirche hinter dem Hochaltar für ihn aufgerichtet ist. Er spricht von der Missionsarbeit der Kirche. Durch die Jahrhunderte schreitend bringt er in Erinnerung die gewaltigen Leistungen, welche die katholische Kirche in den Heidenländern für Christi und sein Reich und für das Seelenheil der Heiden vollbracht hat. Sein Auge leuchtet, als er von den Großtaten der Missionare und Missionarinnen in den Heidenländern der Vergangenheit und der Gegenwart berichtet. Seine Bewegungen werden lebhafter, als er zu sprechen kommt auf das, was insbesondere auch die Propaganda in Rom in den 300 Jahren ihres Bestehens für die Missionierung der Heidenwelt getan hat. Seine Stimme wird stärker und eindringlicher, als er vor dem geistigen Auge der um ihn gescharten Kardinäle und Bischöfe, Priester und Laien die großartigen Gesamterfolge der Missionsarbeit der Kirche erstehen lässt.


Jetzt wendet sich der Papst den weiten Länderstrecken zu, die noch in Finsternis und Todesschatten liegen. Er spricht von der furchtbaren Verantwortung, die auf ihm und den Bischöfen und den Priestern und dem gesamten katholischen Volke lasten für das Seelenheil dieser ungezählten Millionen Heiden. Und je mehr der Heilige Vater sich vertieft in die Betrachtung dieser Seelennot des größten Teils der Menschheit und je mehr er die dieser Seelennot gegenüberstehenden Missionspflicht der Kirche ermisst, desto bewegter wird seine Stimme, desto wärmer schlägt sein Herz, desto mehr füllen sich seine Augen mit Tränen, sodass er Mühe hat, der Wehmut und Rührung Herr zu werden.

Wie Feuerfunken sprühen die Worte des Papstes in die Herzen der um ihn versammelten Kardinäle und Bischöfe, Priester und Laien, seine apostolischen Gedanken, sein glühender Seeleneifer, seine tiefgehende Bewegung teilen sich ihnen mit überwältigender Wirkung mit. Alles steht unter der Wucht des Gedankens: Die Missionsarbeit ist für uns alle eine heiligste Pflicht und schwerste Verantwortung.


Der Papst stimmt das Credo an. Die versammelten Kardinäle und Bischöfe beten es alle mit ihm, und die den weiten Petersdom füllenden 80.000 Christen bekennen im Herzen dasselbe, was der Papst mit den um ihn gescharten Bischöfen des Erdkreises mit Herz und Mund bezeugt. Was war das doch für ein unvergessliches Erlebnis! Diese sichtbare Darstellung der einen heiligen, katholischen und apostolischen Kirche! Alle, die aus dem ganzen Erdenkreis hierher zusammen kamen, bekennen sich überzeugungsvoll zu demselben katholischen Glauben in allen seinen Einzellehren, zu demselben katholischen Sittengesetz in allen seinen Einzelsatzungen, zu demselben heiligen Tugendstreben nach dem Beispiel Christi und der Heiligen, zu derselben großen Allgemeinheit der unter dem Papst und den Bischöfen stehenden Gläubigen, und jeder der hier anwesenden Bischöfe besitzt den Adelsbrief seiner Abstammung von einem der Apostel. Aus dem Munde der aus den verschiedenen geistlichen Kollegien Roms gebildeten Schar von 900 Sängern, die die Pfingstmesse nach den Choralmelodien der Vaticana vortragen, dringen jetzt die Worte an unser Ohr: „et unam sanctam, catholicam et apostolicam ecclesiam– ich glaube an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.“


Herz und Auge wird beim mächtigen Klang dieser Worte unwillkürlich emporgehoben. Ich schaue nach oben. Über uns wölbt sich die gewaltige Kuppel, die Michelangelo in kühnem Wagen in die Lüfte hinauf getürmt hat. Am unteren Rand dieses Riesenbaus lese ich in schwarzen Lettern auf goldenem Grund das Wort des Herrn: „Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo ecclesiam meam et portae inferi non praevalebunt adversus eam– Du bist Petrus der Fels, und auf diesem Felsen will ich meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen.“

Niemals in meinem Leben ist mir mit größerer Deutlichkeit und Wucht die gewaltige Größe der katholischen Kirche zum Bewusstsein gekommen – jener Kirche, die wahrhaft die ganze Welt umspannt, die in ihrer Einheit, Heiligkeit, Allgemeinheit und apostolischen Nachfolge vor den Augen der ganzen Menschheit emporragt als „der Berg des Hauses des Herrn, fest gegründet auf dem Gipfel der Berge und erhöht über die Hügel. Und alle Völker werden zu ihm strömen und die Völker werden hinwallen und sprechen: kommt, lasst uns hinaufziehen zum Berge des Herrn und zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns seine Wege lehre und dass wir auf seinen Pfaden wandeln, denn von Sion wird das Gesetz ausgehen und das Wort des Herrn von Jerusalem.“ (Is. 2,2-3)


Für eine solche Kirche leben und arbeiten, auch als Laienapostel, auf allen Gebieten der Gottes- und Nächstenliebe, in der katholischen Stadt, im katholischen Dorf, aber auch in der Heidenmission oder für die Heidenmission, durch gutes Beispiel, durch christliche Kindererziehung, durch Gaben und Spenden, seien sie auch noch so klein; dieser Kirche durch die Missionsarbeit in Erfüllung der Missionspflicht immer größere Scharen von Menschen zuführen: das ist wahrhaft „das göttlichste aller göttlichen Dinge“. Das ist das Hehrste und Erhabenste, was wir für Gott, für Christus, für das Heil der Menschen tun können. 

Dieser Kirche wollen wir heute Abend wiederum unsere Treue und unsere Mitarbeit geloben, von ihr wollen wir nicht wanken und weichen, ihr gehört unser Verstand und unser Wille uns denn frohbewegt und begeistert einstimmen in das Lied, das uns schon von Jugend auf lieb und teuer geworden ist, in das Lied:


Fest soll mein Taufbund immer stehn, ich will die Kirche hören.



(aus: die katholischen Missionen, 1925)



Gesegnete Ostern!

Watomilka wird Jesuit – Häuptlingssohn und gefeierter Missionsprediger

$
0
0

(...) Von den Priestern der Mischlingsrasse verdient Erwähnung der am 27. Dezember 1889 verstorbene P. James Mary Chrysostom Bouchard S.J. Sein Großvater war ein französischer Auswanderer, der sich um 1800 im Rio Frio-Tal (Texas) niedergelassen. Eine Streifbande wilder Komantschen überfiel die Ansiedelung und brannte sie nieder. 
Ihre Insassen wurden fortgeschleppt, die beiden Eltern grausam zu Tode geröstet, die Kinder, ein Knabe (Louis) und ein Mädchen (Maria Elisa) von zwei Häuptlingsfamilien adoptiert. Elisa wurde später die Frau des jungen Häuptlings der Lenni-Lenapi (auch Delaware genannt), Kistalwa, und gebar ihm zwei Söhne, Chiwandotah, den „Schwarzen Wolf“, und Watomilka, „den Schnellfuß“. 
Letzterer war der Abgott seiner Eltern. Seine Mutter lehrte ihn den Großen Geist der Christen kennen, sein Vater unterrichtete ihn in allen Künsten der Wildnis. In einem Kampf mit den Sioux holte sich Kistalwa seine Todeswunde. 

Die junge Witwe zog mit ihrem Jüngsten in die Nähe von Fort Leavenworth (Kansas). Hier wurde ein protestantischer Prediger, Rev. Williamson, auf den talentvollen Knaben aufmerksam und nahm ihn mit nach St. Louis, um ihn zum protestantischen Missionär zu erziehen. Zufällig trat hier Watomilka einst in die Jesuitenkirche, wo gerade der berühmte Konferenzredner P. Damen S.J. einen Vortrag hielt. Der junge Häuptlingssohn war tief ergriffen, trat 1846 zur katholischen Kirche über und das Jahr darauf ins Noviziat der Gesellschaft Jesu zu Florissant. 

1856 zum Priester geweiht, begann P. Bouchard zunächst in San Francisco eine glänzende Laufbahn. Seine wunderbare „Silberstimme“ und hinreißende, ganz eigenartige Beredsamkeit, wohl das Erbe seines indianischen Vaters, machte ich zu einem der gefeiertsten amerikanischen Prediger und Volksmissionäre seiner Zeit, der in Kalifornien, Idaho, Montana, Nevada, Oregon, Washington usw. ungewöhnliche Erfolge erzielte.

Andere Beispiele von Mischlingspriestern sind uns leider nicht bekannt geworden. Zahlreich (im Verhältnis zu den Vollblut-Indianerpriestern, von denen es damals nur einen gab) scheinen auch sie nicht gewesen zu sein.



(Aus: Der einheimische Klerus in den Missionsländern, von Anton Huonder S.J., 1909, mit Imprimatur)

Hiereine englische Lebensbeschreibung von P. Bouchard samt Bild. Und hier ein ganzes Buch über sein Leben.


Der selige Joseph Vaz, der „zweite Franz Xaver“, der „Apostel von Ceylon“ – Musterbild eines einheimischen indischen Priesters

$
0
0
P. Joseph Vaz hat das Bischofsamt abgelehnt, deswegen hält er auf diesem Bild den Stab nicht in der Hand und trägt die Mitra nicht.

(...) Nach Zaleski (Msgr. Zaleski war Apostolischer Delegat für Hinterindien) verdankt die  Kongregation (der Oratorianer in Indien) ihre Entstehung dem großen Erzbischof von Goa, Manuel Souza de Menendez O.S.Aug. (+1644), und wurde später durch den berühmten P. Joseph Vaz (1651-1711) reformiert und in festere Form gebracht. Diese aus lauter Brahmanen bestehende Genossenschaft wirkte hauptsächlich in Bijapur (Distrikt Satara), später auf Ceylon.



Als die kalvinischen Holländer nach der Eroberung der Insel (1656) die dortige katholische Missionskirche mit völliger Vernichtung bedrohten und alle portugiesischen Priester verbannte, eilte Vaz voll apostolischen Eifers dahin, landete als Sklave verkleidet 1687 in Dschaffna und übte nun, obschon fortwährend wie ein Edelwild gehetzt, während 20 Jahren jene rastlose, wahrhaft heroische Tätigkeit, die ihm mit Recht den Namen eines zweiten „Apostels von Ceylon“ verdient hat. 

Als er am 16. Januar 1711 starb, war die kleine Herde, die er angetroffen und sorglich gepflegt, auf 60.000 bis 70.000 Katholiken angewachsen. Ebenso wunderbar als sein Wirken war sein Leben. P. Freire S.J., Provinzial von Malabar, schrieb von ihm an den Vizekönig von Goa: „Alle betrachten ihn als einen Heiligen. Obschon die Häretiker überall nach ihm fahnden, können sie ihn doch nicht erwischen; er entzieht sich ihnen wie ein Proteus in allen möglichen Verkleidungen.“ „Das Leben, das P. Vaz führt“, so meldete P. J. Menezes 1698 an den Obern des Oratoriums von Goa, „ist mehr wunderbar als natürlich.“ 

Selbst ein so bitterer Feind der katholischen Kirche wie Harward nennt ihn „einen zweiten Franz Xaver“, und Sir J. Emerson Tennent spricht in seinem großen Werk über Ceylon mit Bewunderung von ihm. Msgr. Zaleski aber hofft eines Tages den Seligsprechungsprozess dieses einheimischen indischen Priesters einzuleiten. 
(er wurde am 21. Juli 1995 vom sel. Johannes Paul II. seliggesprochen)


(Aus: Der einheimische Klerus in den Missionsländern, von Anton Huonder S.J., 1909, mit Imprimatur)


Andreas Kim, der erste koreanische Priester und heiliger Märtyrer

$
0
0
St. Andreas Kim-Statue in Jeoldu-san (Bildquelle: Hijin6908)

(…) Umsonst versuchte Msgr. Ferréol, Imberts Nachfolger, in den folgenden Jahren mit zwei Missionären und den beiden koreanischen Seminaristen Andreas Kim und Thomas Ts’oi in Korea einzudringen. Erfolglos warteten sie an der mandschurischen Grenze auf eine günstige Gelegenheit. Sie kam nicht. 

Erst im Jahr 1845 gelang es dank einem unerhört kühnen Wagnis des inzwischen zum Diakon geweihten Andreas Kim. Unter abenteuerlichen Erlebnissen hatte dieser sich über die peinlich bewachte Grenze geschlichen und in Seoul heimlich ein Haus für den künftigen Bischof gekauft. 
Dann wagte er mit elf Christen in einer bloß 25 Fuß langen Fischerbarke die weite Fahrt nach Schanghai. Ein furchtbarer Sturm, der drei Tage und Nächte anhielt, überfiel die mutigen Schiffer. Der Mast musste gekappt und mit dem größten Teil der Vorräte über Bord geworfen werden. Eine Woge zerschlug das Steuer. Mast- und steuerlos trieb die Barke auf den unbekannten Gewässern. 

Trotz der verzweifelten Lage verlor Kim sein Vertrauen nicht und richtete auch den Mut seiner verzagten Gefährten auf. Aus einigen Holzstücken wurden Notsteuer und Notruder gefertigt, und nach unglaublichen Mühen und Gefahren erreichte die Barke wirklich die Reede von Wusung. Da die Landung koreanischer Schiffe durch chinesisches Gesetz strengstens verboten war, steuerte Kim sein Fahrzeug mitten unter die vor Anker liegenden englischen Schiffe und rief die erstaunte zusehende Bemannung in französischer Sprache um Schutz und Hilfe an. Sein Bericht und das kühne Wagnis erregten bei den britischen Seeleuten das größte Erstaunen und lebhaftes Interesse.


Zunächst fanden Kim und seine halb zu Tode erschöpften Leidensgefährten liebevolle Aufnahme bei den Jesuiten. Bald traf auch Bischof Ferréol ein und wurde von seinen braven Koreanern mit inniger Freude begrüßt. Am 17. August 1845 empfing Kim als erster koreanischer Priester zu Kin-ka-kam bei Schanghai die heilige Priesterweihe und las am 24. August die erste heilige Messe. Acht Tage später trat die Barke mit dem Bischof und einem jungen französischen Missionär an Bord unter Führung Kims die Rückfahrt nach Korea an, das man nach abenteuerlichen Kreuz- und Querfahrten wirklich erreichte.


Leider wurde Bischof Ferréol der vortrefflichen Stütze, die er an dem mutigen, tatkräftigen koreanischen Erstlingspriester hatte, schon bald wieder beraubt. 
Um eine bessere und sicherere Verbindung mit China zu schaffen, sollte Kim mit der chinesischen Fischerflotte, die im Frühjahr an der Westküste Koreas sich einzufinden pflegt, heimlich Verbindung anknüpfen. Bei dieser Gelegenheit fiel der junge Priester den überall aufgestellten koreanischen Häschern in die Hände und wurde vor Gericht gestellt. 

Unerschrocken bekannte er hier seinen Glauben und verkündigte, mit dem schweren Kang (ein schweres Holzbrett, das als Fessel am Hals befestigt wird) beladen, der neugierig zuströmenden Menge die christliche Lehre. Ins Gefängnis nach Seoul abgeführt, richtete er hier noch ein herrliches Abschiedsschreiben an die koreanischen Christen. 

„Auch die Verfolgung“, so schließt er, „ist Gottes Zulassung. Tragt sie in Geduld für Gott, aber bittet ihn unter Tränen, dass er seiner Kirche den Frieden schenke. Mein Tod wird für euch ein harter Schlag sein und euch betrüben. Aber bald wird Gott euch bessere Hirten geben, als ich euch sein könnte. Betrübet euch nicht zu sehr und bemühet euch, Gott so zu lieben und ihm zu dienen, wie er  es verdient. Bleiben wir vereint in der Liebe, und der Tod wird uns vereinen in der Ewigkeit, wo wir bei Gott ewig glücklich sein werden. Das hoffe ich tausend-, ja zehntausendmal.“


Am. 16 September 1846 wurde der mutige Bekenner Christi hingerichtet. 
„Ich stehe vor meinem Hinscheiden“, so redete er die Umstehenden vor seinem Tod noch an, „hört, was ich euch sage. Wenn ich mit Ausländern verkehrt habe, so geschah dies meiner Religion und Gottes wegen; ihretwegen gehe ich in den Tod. Ein ewiges Leben beginnt jetzt für mich. Wollt auch ihr nach diesem Leben glücklich sein und nicht den ewigen Strafen verfallen, die Gott denen bestimmt hat, die nichts von ihm wissen wollen, so werdet Christen.“


So starb der erste koreanische Priester, erst 25 Jahre alt. Er hatte selbst seinen Richtern eine solche Hochachtung abgenötigt, dass sie gegen den sonstigen Gebrauch bei Hingerichteten ihn ehrenvoll bestatten ließen.


(Aus: Der einheimische Klerus in den Missionsländern, von Anton Huonder S.J., 1909, mit Imprimatur)

Heiliger Andreas Kim, bitte für uns und für Korea!

Ein chinesischer Seminarist schreibt an seinen bayerischen Wohltäter – auf Latein

$
0
0

Im Februar 1898 brachten die „kathol. Missionen“ eine Nachricht über das Seminar in Ou-Kauni-Sain, welche aus der Feder des Lazaristen P. Karl Wittib (eines Tirolers) stammte und an den hochw. Herrn Albert Huber, Pfarrer zu Tarrenz in Tirol gerichtet war. 

Infolge dieses Berichtes sandte ein hochw. Pfarrer aus Bayern die von zwei Wohltäterinnen gespendete Summe von 700 Gulden zur Stiftung eines Freiplatzes in jenem Seminar. Der hochw. Herr Wittib richtete nun an den genannten Pfarrer ein Dankschreiben, dem wir Folgendes entnehmen: 

„…Ich kann Ihnen nicht mit Worten ausdrücken, wie sehr ich hierfür zum Dank gegen Ew. Hochwürden und jene zwei Wohltäterinnen verpflichtet bin. Diese Gesinnung teilt mit mir der Seminarist, dem ich Ihre Stiftung zugeteilt habe. Sie können dies aus dem beiliegenden Brief ersehen, welchen er ohne mein Zutun ganz allein geschrieben hat, und daraus sein gutes Herz und seine Begabung erkennen, welche uns zum Schluss berechtigen, das er ein vorzüglicher Priester werden wird. 
Ich habe es vorgezogen, als ersten Genießer Ihrer Wohltat einen Theologiestudierenden zu bestimmen, weil Ew. Hochwürden sich dann schneller der geistigen Früchte der Stiftung erfreuen könne. Ich hoffe, dass er in zwei Jahren zum Priester geweiht werden könne. (…) 
Wir glauben, dass es nicht uninteressant sei, wenn wir auch den oben genannten Brief des chinesischen Seminaristen im Original mit beigefügter Übersetzung hier mitteilen:



„Hochw. Vater und teuerster Wohltäter!


Wiewohl ich durch Gottes Barmherzigkeit von unserem hochw. Bischof in das größere Seminar aufgenommen wurde, befand ich mich doch in solcher Lage, dass ich die Almosen anderer in Anspruch nehmen musste, und daher beunruhigte mich nicht wenig die Sorge für meinen Unterhalt. 
Nun aber frohlockt mein Herz, denn aus dem Schatz Deiner Liebe, hochw. Vater, flossen mir durch den hochw. Herrn K. Wittib, meinem Direktor und Professor, jene großen Wohltaten zu, welche meinen Lebensunterhalt nun sichern.


O teuerster Wohltäter, es fehlen zwar den kindlichen Lippen die geziemenden Worte, um die Größe Deiner Wohltat zu beschreiben, aber die aufrichtigste Herzensgesinnung fehlt mir nicht. Ich sage Dir also wiederholt den innigsten Dank, teurer Vater, und mein Herz drängt es, denselben immer mehr noch auszusprechen. Lies in meinem Herzen, hochw. Vater, was ich mit dem Mund nicht aussprechen kann, nur das sei versichert, dass Du Deine Wohltat keinem Undankbaren gespendet hast. Daher wird auch die Erinnerung treuer Dankbarkeit in meinen täglichen Gebeten also fortleben, dass das Andenken an Dich niemals meinem Geist entschwinden wird, und wenn mich Gott der Gnade des Priestertums würdigen wird, verspreche ich, für Dich besonders die heilige Messe darzubringen. – Möge der Allerhöchste meine Wünsche erfüllen und Dir Glück und Segen im Überfluss zuteil werden lassen.

Ich empfehle mich dringend Deinen heiligen Gebeten und Opfern. Ew. Hochwürden demütigster Sohn in Christo und unwürdiges Pflegekind

                                                                                                            Joseph Tsang.“



(Aus: die katholischen Missionen, 1899)


Große Missionsbischöfe: Der Bischof der 1.000 Inseln – Msgr. Pierre Marie Bataillon S.M., Apostolischer Vikar von Zentral-Ozeanien

$
0
0


Wenn wir hier ein vollständiges Bild von dem Leben und den Arbeiten dieses Missionärs geben wollten, müssten wir die ganze Geschichte des Vikariats Zentral-Ozeanien erzählen, dessen Begründer er war; indessen werden wir dieses bei einer anderen Gelegenheit tun und uns hier begnügen, einige wenige persönliche Notizen über ihn zusammenzustellen. 

Geboren wurde Msgr. Bataillon in der Diözese Lyon am 6. Januar 1810; hier auch begann er als ebengeweihter Priester im Jahr 1835 seine Tätigkeit, allein bereits nach einem Jahr legte er die ihm anvertraute Vikarie nieder, um in der neugegründeten Maristen-Kongregation  sich den äußeren Missionen zu widmen. 

Er war einer der Missionäre dieser Kongregation, die, wie wir im vorigen Jahr erzählt haben, sich mit Msgr. Pompallier am 24. Dezember 1836 einschifften (zusammen mit dem heiligen Peter Chanel), um als die ersten katholischen Glaubensboten in West-Polynesien das Evangelium zu verkünden. 

Am 1. November 1837 kam die kleine Schar in Wallis oder Uvea, der nördlichsten Insel des Tonga- (Freundschafts-) Archipels, an; P. Bataillon erhielt von Msgr. Pompallier den Auftrag, mit einem Laienbruder hier zu bleiben und die Mission zu beginnen. Eine nicht leichte Aufgabe, auf der kleinen, mitten im Ozean verlorenen Insel, ein Volk zu bekehren, von dessen Sprache er ebenso wenig verstand, als dieses von der seinigen! Indessen die Schwierigkeiten hielten ihn nicht ab; die ersten Monate widmete er ganz dem Erlernen der Sprache, dann begann er mit der Predigt des Evangeliums. 

Der Erfolg war Anfangs gering; nach zweijähriger Anwesenheit hatte er nur einige sterbende Kinder und Kranke taufen können, die ihm übrig bleibende Zeit verwendete er darauf, die christlichen Lehren in die Landessprache zu übertragen, und zwar in Verse, weil die Insulaner den Gesang sehr lieben. Unterdessen harrte er ruhig aus, lehrte, wo und wann er konnte, und seine Beharrlichkeit wurde belohnt. 
Im Jahr 1842 bekehrte sich die ganze Bevölkerung der Insel, über 2600 Seelen, auf eine fast wunderbare Weise. Im nämlichen Jahr, bevor noch diese Bekehrung in Europa bekannt war, hatte der heilige Stuhl Zentral-Polynesien als ein neues apostolisches Vikariat abgegrenzt und P. Bataillon zu dessen erstem Oberhirten. 


Der neue Bischof erfuhr seine Erhebung erst am 3. Dezember 1843, als Msgr. Douarre, der Apostol. Vikar von Neukaledonien, auf Wallis landete, um ihm die bischöfliche Weihe zu erteilen. Kaum hatte er dieselbe empfangen, so begann er seine Tätigkeit auf die anderen ihm zum Missionsfeld anvertrauten Inselgruppen auszudehnen; im Jahr 1844 führte er selbst zwei Missionäre auf die Fidschi-Inseln und zwei nach Tonga, der südlichsten der Freundschaftsinseln, im folgenden Jahr mehrere andere auf den Samoa-Archipel. 

Er selbst kehrte jedoch stets wieder nach Wallis zurück, welches der Mittelpunkt seines Vikariats und fortwährend der bevorzugte Schauplatz seiner eigenen Wirksamkeit war; nur zweimal führten ihn die Interessen seiner Mission nach Europa zurück. Nach seiner zweiten Reise (1872) schrieb der Generalobere der Maristen an die Missionäre in Polynesien: 

„Msgr. Bataillon ist einer der ältesten Apostolischen Vikare der ganzen Kirche; über 30 Jahre arbeitet er schon als Bischof, um auf den Inseln der Südsee die Kirche fest zu begründen. Vor zwei Jahren sahen wir den ehrwürdigen Greis vom anderen Ende der Erde trotz seines Alters und trotz der Strapazen der langen Reise hier ankommen, um dem heiligen Stuhl Rechenschaft über seine Mission abzulegen. 

Er bat den heiligen Vater nur um eine einzige Gunst, nämlich um die Erlaubnis, nach empfangenem päpstlichen Segen gleich wieder in seine Mission zurückzukehren zu dürfen. Er hätte wohl den Anspruch erheben können, jetzt auszuruhen von seiner langjährigen Arbeit; aber er konnte sich nicht entschließen, fern von seiner Herde, fern von seinem vielgeliebten Wallis zu bleiben, das er ganz bekehrt hat und das jetzt seine Freude und seine Krone ist. Er ist also abgereist, und will die letzten Jahre seines Lebens seinen Neubekehrten weihen und in ihrer Mitte sterben und sein Grab finden.“


Dieser Wunsch des seeleneifrigen Bischofs ist in Erfüllung gegangen. Nachdem er noch am 2. Januar 1877 zu Lano auf Wallis zu einer neuen Kirche, welche für die beiden großen dort errichteten Zentral-Schulanstalten dienen sollte, den ersten Stein gelegt und in den beiden ersten Monaten durch seine stete Anwesenheit auf dem Bauplatz die Arbeiter angefeuert hatte, fühlte er im März die ersten Anfälle seiner letzten Krankheit. 

Am Vorabend vom Fest des hl. Joseph kehrte er in seine gewöhnliche Residenz nach Mua zurück, am Feste selbst las er in der dortigen St. Josephskirche noch die heilige Messe; es war seine letzte. Acht Tage später konnte er sich nur noch in die Kirche tragen lassen, um dort, wo er die ersten Neophyten getauft und wo er selbst die Bischofsweihe empfangen hatte, nun auch die letzten heiligen Sakramente zu empfangen. Wenige Tage später ging er hin, de Lohn für seine vielen Arbeiten zu empfangen; sein Grab hatte er selbst in der St. Josephskirche zu Mua sich erwählt.



(Aus: die katholischen Missionen, 1877)

Die australischen Bischöfe verurteilen den Mord an den Aborigines

$
0
0
(Aus einem Artikel von P. Anton Strele S.J.

(...) Um Erhaltung oder Schutz des Lebens der Eingeborenen kümmert man sich wenig; täte man das, wie hätten dann noch vor wenigen Wochen die mörderischen Büchsen der Weißen sich gegen hilflose Frauen und Kinder der Schwarzen richten können! 

Der Korrespondent des „Anzeigers“ aus Darwin lässt einiges Licht auf diese dunkle Seite der Geschichte Australiens fallen (Anzeiger, 24. Dezember 1884); ich sage Australiens, denn so geht es nicht bloß an einem Ort, es geht überall so. Vergangenes Unrecht wird wiederum begangen und Verbrechen werden erneuert, von denen man mit schamloser Offenheit bekennt, dass sie nichts Neues sind. Vor fünf Jahren stellte eine andere Zeitung in einer Reihe von Artikeln öffentlich die Verbrechen bloß, welche gegen die schwarzen Stämme in der Kolonie begangen wurden.



Die erhabene Versammlung der katholischen Bischöfe zu Sydney erhob im Angesicht von ganz Australasien Klage darüber, wie die gewissenlose Grausamkeit der Weißen das Land rot gefärbt mit dem unschuldigen Blut der eingeborenen Stämme; es war eine öffentliche Darlegung von Schurkereien, und nicht eine Stimme erhob sich dagegen. Das Schuldbewusstsein, das auf dem öffentlichen Gewissen lastete, machte ein Leugnen unmöglich.(...)


Große Missionsbischöfe: Vater der ehemaligen Sklaven und Kardinal – Florian Kardinal Desprez, Erzbischof von Toulouse, Altbischof von St. Denis auf Réunion

$
0
0


Am 20. Januar erlosch in Toulouse ein glänzendes Licht der französischen Kirche, Se. Eminenz Kardinal Florian Desprez, Erzbischof von Toulouse. Da ein Teil seines langen, vielbewegten Lebens auch den auswärtigen Missionen angehört, so dürfen wir seinen hochgeachteten Namen hier nicht unerwähnt lassen. Geboren am 14. April 1807 in Ostricourt (Nord), wirkte er, mit 22 Jahren schon Priester, zunächst als Kaplan an der Kathedralkirche von Cambrai und bewies hier besonders während des Cholerajahrs 1830 großen Mut und Seeleneifer. Als Pfarrer von Roubaix verdiente er sich durch seine Liebe zu den Armen den Ehrennamen eines „Vaters der Unglücklichen“. 

Seine feurige Natur drängte ihn zu den auswärtigen Missionen, und das Jahr 1850 sah ihn auf dem Weg nach der Insel Réunion. Der Kapitän des Schiffes, Herr de Plas, und der Leutnant Clerc wurden später beide Jesuiten und letzterer eines der blutigen Opfer der Commune von 1870.


Durch Beschluss der französischen Republik von 1848 hatten auf Réunion 100.000 Neger plötzlich ihre Freiheit erlangt. Dieser unvorbereitete Umschlag wurde hier wie anderswo für die armen Schwarzen verhängnisvoll und stürzte sie erst recht in Not und Elend. Abbé Desprez nahm sich derselben von Anfang mit hinopfernder Liebe an und schloss auch die zahlreiche Aussätzigen, die in elenden Baracken hilflos verlassen lagen, davon nicht aus. Er besuchte sie regelmäßig, tröstete, unterrichtete sie und taufte mit eigener Hand 19 dieser Unglücklichen.


Am 5. April 1851 wurde Desprez auf den bischöflichen Stuhl von St. Denis auf Réunion erhoben. Die Insel verdankt ihm ein Priesterseminar, die Berufung von Ordensschwestern, den Ausbau der Kathedrale und die trefflichen Statuten für den Klerus, die auf vier von ihm berufenen Synoden beraten wurden. Das mörderische Klima führte den seeleneifrigen Bischof in wenigen Jahren an den Rand des Grabes. 

Um ihn zu retten, wurde er 1857 nach Frankreich zurück auf den bischöflichen Stuhl von Limoges berufen. Zwei Jahre später wurde er Erzbischof von Toulouse, am 12. Mai 1879 Kardinal der römischen Kirche. Diese zweite lange und tatenreiche Periode liegt außerhalb unseres Rahmens. Zeitlebens aber blieb der hohe Kirchenfürst ein besonderer Freund des katholischen Missionswerks und großer Förderer des Vereins zur Verbreitung des heiligen Glaubens.



(Aus: die katholischen Missionen, 1896)

Große Missionsbischöfe: Jeden Abend hat er um die Gnade des Martyriums gebetet – Msgr. Laurent Guillon M.E.P., Apostol. Vikar der Süd-Mandschurei

$
0
0


Diesen Söhnen des hl. Franziskus war bereits am 3. Juli der Apostol. Vikar der Süd-Mandschurei, Msgr. Laurent Guillon aus dem Pariser Missionsseminar, im Tod vorausgegangen. „Wir stehen auf einem Vulkan“, meldete schon im Juni 1900 ein Brief aus der Mandschurei. 
Die Boxerbewegung griff hier so rasch um sich, dass die Russen an mehreren Stellen überrumpelt wurden und der Apostol. Vikar seine Missionen nicht rechtzeitig warnen konnte. Msgr. Guillon war gerade von einer längeren Hirtenreise nach der Hauptstadt Mukden zurückgekehrt und fand sich hier, ehe er sich versah, mit zwei Missionären und den Schwestern, die gleichfalls in der Nähe der Kathedrale ein Haus hatten, umzingelt und eingeschlossen. 

Am Nachmittag des 30. Juni gelang es einigen Boxern, in die Sakristei einzudringen, wo sie alles kurz und klein schlugen. Dicht daneben in der Kirche knieten der Bischof mit P. Emonet und P. Joh. Li, die eben nach Konsumierung der heiligen Spezies (Kommunion) ihre Danksagung verrichteten. Seltsamerweise wagten die Räuber nicht, in das Gotteshaus vorzudringen, sondern zogen wieder ab. Der Bischof eilte nun rasch in das nahe Waisenhaus, um die Schwestern und ihre Waisenmädchen zu warnen und ihnen die letzte Absolution zu spenden. Abends wurde die Kirche von den hierher geflüchteten Christen in Verteidigungszustand gesetzt und drei Tage lang gegen die anstürmenden Boxer gehalten.



Als der Bischof sah, dass ein weiterer Widerstand nutzlos sei, versammelte er alle anwesenden Missionäre, Schwestern, Waisenkinder und etwa 200 Christen im Chor der Kathedrale um sich, wo er im vollen bischöflichen Ornat sie ermahnte, mutig und christlich den Tod zu erleiden. 
Während er sprach, traf ihn eine Kugel von der Sakristei aus. Doch hielt er sich noch aufrecht und hob das Kruzifix höher, um noch ein letztes Wort an die Umstehenden zu richten. Eine zweite Kugel brachte ihn zu Fall. Da ergriff der chinesische Priester P. Joh. Li das Kruzifix, das den Händen des Bischofs entfallen war, um es den Gläubigen zu zeigen, als auch ihn eine tödliche Kugel erreichte. P. Emonet wurde auf seinem Betstuhl kniend getötet. 
Von allen Seiten drangen nun die Soldaten und Boxer auf die Wehrlosen ein. Ein Teil der Christen rettete sich durch die Flucht; die übrigen, 150-200 an der Zahl, meist Kinder und Frauen, unter ihnen auch zwei Schwestern der Vorsehung, erlitten den Tod. Darauf wurde die Kathedrale in Brand gesteckt, und das einstürzende Dach begrub alle in einem gemeinsamen Grab.



Msgr. Guillon war geboren am 8. November 1854 zu Chindrieux in der Erzdiözese Chambéry, stand also noch im rüstigsten Mannesalter. Er war seit 1889 Apostol. Vikar der Mandschurei und hatte das ungeheure Missionsgebiet durch seine Tatkraft und Umsicht zu so glücklicher Entwicklung gebracht, dass der Nordteil 1897 als eigenes Vikariat abgetrennt werden musste. Seit seinem Eintritt ins Missionsseminar 1876 hatte Msgr. Guillon jeden Abend um die Gnade des Martyriums gebetet. Sein Gebet war erhört worden.


(Aus: die katholischen Missionen, 1901)

Große Missionsbischöfe: Der verhinderte Indianerapostel – Msgr. Adélard Langevin O.M.I., Erzbischof von St. Boniface (Kanada)

$
0
0


Die kirchliche Hierarchie von Kanada verlor im Vorjahr ein hervorragendes Mitglied in der Person des Erzbischofs Adélard Langevin von St. Boniface in Kanada. Langevin stammte aus einer französisch-kanadischen Familie. 

Schon früh fühlte er in sich den Beruf zum Indianerapostel, und um es zu werden, trat er in die Genossenschaft der Oblaten der Unbefleckten Jungfrau Maria ein, der die Kirche von Kanada so viel verdankt. 
Aber sein Jugendideal sollte sich nicht erfüllen, er musste es dem Gehorsam zum Opfer bringen. Er wurde erst in der Seelsorge verwandt, dann im Lehrfach, in dem er sich besonders als Professor der Moral an der Universität von Ottawa auszeichnete. Erst 40 Jahre alt, wurde der begabte Ordensmann zum Oberhirten der Erzdiözese St. Boniface als Nachfolger des feurigen Indianerapostels Erzbischof Taché erwählt. 

Als heiligstes Vermächtnis übernahm der neue Oberhirte von seinem großen Vorgänger den unerbittlichen Kampf gegen die religionslose und interkonfessionelle Schulpolitik der kanadischen Regierung. 
Es bot sich ihm aber auch in seiner Stellung die Möglichkeit, seinen ersten apostolischen Jugendidealen zu leben. Er war ein warmer Freund des roten Mannes, und seine Briefe zeigen, wie begeistert er ihre Sache vertrat. 

Nicht weniger lag ihm die Missionierung der zahlreichen deutschen, polnischen und ruthenischen Ansiedler am Herzen. Um die Zukunft dieser Siedlungsmission sicherzustellen, gründete er in seiner Residenzstadt ein Seminar zur Heranbildung eines bodenständigen Seelsorgeklerus für die Siedlungsgebiete. Auch dem Presseunternehmen eines deutschen Oblaten, das die Herausgabe einer deutschen, polnischen, englischen und ruthenischen Zeitung besorgte, brachte der Erzbischof großes Interesse entgegen. Seinen deutschen Mitbrüdern trat er durch einen persönlichen Besuch im Kloster Hünfeld nahe, bei welcher Gelegenheit er sich vom Bischof von Fulda eine Reliquie des Apostels der Deutschen für seine Erzdiözese, die dessen Namen trägt, erbat.



(Aus: die katholischen Missionen, 1916)

Mein neues Blog: Die Verfolgung der katholischen Kirche unter dem Hitler-Regime

$
0
0




Ich habe gestern ein neues Blog mit dem Namen Die Verfolgung der katholischen Kirche unter dem Hitler-Regime“ eingerichtet. 

Ein herzliches Vergelt's Gott fürs Empfehlen, Weiterleiten, Verlinken und vor allem für das Gebet, dass dieses vergessene und verschwiegene Kapitel der Kirchengeschichte bekannter wird und die katholischen Märtyrer des Nazi-Reichs zu den verdienten Ehren gelangen.


UN-Kommission meint, für die Bewohner der Salomonen wäre die Vielweiberei besser

$
0
0

Dass die UN eine äußerst fragwürdige Organisation ist, ist nicht erst seit gestern bekannt (Beispiel hier). Dass die unmoralische Beeinflussung der Weltbevölkerung durch die UN schon auf die ersten Jahre nach ihrer Gründung zurückgeht, geht aus einem Bericht eines deutschen Missionars auf den Salomonen nach dem 2. Weltkrieg hervor:


„(…) Sehr viele Eingeborene aber haben ihren Glauben in den schweren Tagen (des Krieges) bewahrt und sind zu bewussten Christen geworden. Einmal kam eine Kommission der UN auf unsere Insel. Ich schickte einige eingeborene Studenten hin, die sehr fleißig und begabt waren. Die Herren wollten den Insulanern einreden, für sie sei doch die Vielweiberei das Beste. Es sollte also ein in vielen mühsamen Jahren errungener Erfolg der Missionare gefährdet werden! Diese Zumutung wurde aber von den Studenten in einer erregten Diskussion so entschieden zurückgewiesen, dass auch die Herren der Kommission einsehen mussten, dass sie keine "Wilden" vor sich hatten. “



(Aus: die Weltmission der katholischen Kirche, Nov/Dez 1953)


Gebet zur heiligen Theresia vom Kinde Jesu für die Mission

$
0
0


Du liebenswürdige Heilige, du hast schon im zarten alter Gott treu gedient und dich in seinem Dienste für die Rettung der Seelen verzehrt; darum bist vom Stellvertreter Christi auf Erden zur Patronin aller Missionare erklärt worden. Schau nun vom Himmel aus auf die vielen Millionen herab, die den Heiland noch nicht kennen. Erhebe deine reinen, unschuldigen Hände zum Spender aller Gnaden, damit sein himmlischer Gnadensegen wie ein ununterbrochener Rosenregen auf das steinige Erdreich der weltweiten Missionskirche herabfließe.


Göttlicher Erlöser Jesus Christus, Du hast gesagt: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich eingehen“, erbarme Dich auf die Fürbitte der heiligen Theresia der vielen Menschen in den Heidenländern, die in Gefahr schweben, ewig verloren zu gehen. Sende ihnen fromme Missionare und opferfreudige Missionsschwestern, die sie gütig aufnehmen und den Weg des Heils lehren. Lass aus ihren Reihen viele einheimische Priester- und Ordensberufe herauswachsen, damit Dein Reich unter ihnen immer fester gegründet werde. Hilf auf ihr inniges Gebet den Glaubensboten in aller Welt, damit sie auf ihren gefahrvollen Posten treu ausharren und reiche Früchte hervorbringen. Durch Jesus Christus, Deinen Sohn, unsern Herrn. Amen.


(Aus: die Weltmission der katholischen Kirche, 1951)

Große Missionsbischöfe: Der „große Häuptling des Gebets“ - Msgr. Isidore Clut O.M.I., Hilfsbischof von Athabaska (Kanada)

$
0
0
Msgr. Isidor Clut O.M.I. (sitzend)  Courtesy of Bibliothèque et Archives Nationales du Québec / 52327/2074902 

In der Neuen Welt, hoch oben im Norden, beschloss am 9. Juli ein echter Indianerapostel der alten Schule, Msgr. Isidor Clut O.M.I., seinen langen, beschwerlichen Lebenslauf. 
Geboren zu Saint-Rambert (Bistum Valence) in Frankreich am 1. Februar 1832, trat Clut noch sehr jung in die Missionsgenossenschaft der Oblaten ein und kam bereits 1858 in die Indianermission von Athabaska-Mackenzie. 

Volle 40 Jahre lang weihte er zuerst als gewöhnlicher Missionär, dann als Hilfsbischof des Apostol. Vikars von Athabaska (Mackenzie) seine ganze Liebe und unverwüstliche Kraft der Bekehrung und Christianisierung der dortigen Indianerstämme und kehrte in dieser langen Zeit nur vier Mal in die zivilisierte Welt zurück. Es ist unmöglich, dieses tatenreiche Leben in wenigen Worten zusammenzufassen, und wir müssen auf die ergreifenden Schilderungen verweisen, welche wir so oft über diese Nordlandsmission auch aus der Feder Msgr. Cluts gebracht haben. 

Die entlegenen Posten am Athabaska und an den Ufern des Großen und Kleinen Sklavensees waren sein eigentlichstes auserwähltes Arbeitsfeld. Zwei Winter brachte er ganz jenseits des Polargürtels zu, wo er vor Erschöpfung und infolge schlechter Nahrung beinahe zusammenbrach. Fast 30 Jahre lang hat er kaum je frisches Brot gegessen; Fisch, Pemikan (getrocknetes Fleisch), Wildbret, einige Kartoffeln und etwas Zwieback, bestehend aus zwei Teilen Gerste und einem Teil Weizen, bildeten in dieser Zeit seine gewöhnliche Nahrung. Oft genug litt er mit seinen Indianern bitteren Hunger. 

Die Reisen in diesen unermesslichen, bis vor wenigen Jahrzehnten noch so abgelegenen und unwirtlichen Strichen geschahen im Winter auf Schneeschuhen, im Sommer in den leichten Birkenkähnen der Indianer. Nur ein einziger Zug von seinen zahllosen abenteuerlichen und mühsamen Fahrten, die er als Bischof alljährlich bis in den höchsten Norden hinauf machte: Im Jahr 1882 wanderte er einst 80 Meilen weit über den gefrorenen Spiegel des Großen Sklavensees. „Das Eis war glatt, und ich bin mehr als 60 Mal gefallen, so dass meine Knochen ganz zerschlagen waren.“

Dabei ging der Speisevorrat vor der Zeit auf die Neige, und die Indianer litten selber Not. „In einer Nacht verursachte mir der Hunger solche Qual, dass ich aufstehen, Feuer anzuzünden und mein letztes Stücklein Zwieback essen musste, um nicht zu erliegen.“ 

Selbst ein halber Indianer mit den Indianern geworden, teilte er alles mit ihnen und liebte sie wie seine Kinder. Dafür war er aber auch wohl die populärste Person von allen „Männern des Gebets“ unter den Athabaska-Stämmen. Wir haben früher wiederholt einige der naiven Brieflein mitgeteilt (hierund hier), wie er sie so oft von seinen fern weilenden Rothäuten erhielt und in denen sie sich angelegentlich erkundigten, was der „Große Häuptling des Gebets“ mache und wie es ihm gehe. Er kannte ihre Sprache wie kaum ein zweiter und hatte die zehn Dialekte der Chippewas ohne Grammatik und Wörterbuch gelernt.


Trotz der aufreibenden Tätigkeiten und der gewaltigen Strapazen blieb der Mann mit seiner eisernen Gesundheit rüstig und tätig bis in sein hohes Alter. Im Januar 1899, also im Alter von 67 Jahren, schrieb er an seinen Erzbischof: 
„Meine Knochen halten noch zusammen, obschon ich noch tüchtig mit anpacke und noch immer meine Rundfahrten mache. Letzten Winter bin ich nach dem Surgeonsee, 100 Meilen westlich von der St. Bernhard-Mission (am Kleinen Sklavensee), vorgedrungen und diesen Winter vom 19. bis 28 Dezember bis zum nördlichen Ende des Sees gefahren, 80 Meilen von hier, um zu firmen. Noch nie hat ein Bischof in dieser Gegend gefirmt. 

Letzten Sommer habe ich zwei Äcker Wald gerodet, um das Feld der guten Schwestern etwas zu vergrößern. Als der harte Frost mir die Arbeit im Wald verlegte, nahm ich die Axt und machte 60 Ochsenladungen Brennholz klein. Solche Dinge gehören zwar nicht zu den bischöflichen Funktionen, aber sie kommen der Mission zu gute.“ 

Das sind Missionsbischöfe, wie sie im Buche stehen, wahre Apostel und Knechte Gottes.



(Aus: die katholischen Missionen, 1904)

Québec früher

$
0
0


Bilder aus der Zeit vor der Quiet Revolution, als Québec noch gleichbedeutend mit römisch-katholisch war.


Levitenamt, Notre-Dame de Montréal (Quelle)


Kirche Saint-Roch, anscheinend bei einer Priesterweihe (Quelle)


Pontifikalamt (Quelle)
Trappistenkloster unsere liebe Frau von Mistassini (Quelle)


Levitenamt, Basilika Notre-Dame de Montréal (Quelle)


der erste Weiße Vater Kanadas: Msgr. John Forbes, Koadjutor-Apostol. Vikar von Uganda (Quelle)

Festmesse im Waisenhaus von Huberdeau (Quelle)


Prozession in Saint-Benoît-du-Lac (Quelle)
Aussetzung des Allerheiligsten nach Messe für Kranke (Quelle)




Off-topic: Schwarze Messe auf Harvard-Campus

$
0
0
Heute Abend soll auf dem Campus der sog. „Eliteuniversität“ Harvard eine satanische Schwarze Messe „nachgestellt“ werden (siehe hier). Der liebe Gott mögen es Ihnen vergelten, wenn Sie in irgendeiner Form hierfür Sühne leisten, sei es durch Gebete, Opfer oder Almosen.

Msgr. Hacquard, Apostolischer Vikar von Französisch-Sudan über „Zimperliche Dämchen“ und Kardinal Lavigerie

$
0
0
Sicher kein zimperliches Dämchen: Bischof Augustin Hacquard M.Afr., Apostol. Vikar von Französisch-Sudan. Er war ein Missionspionier in der Sahara und beeindruckte seine Umgebung sowohl durch seine Tapferkeit und Willenskraft als auch durch seine einnehmende Art. Er ertrank am Gründonnerstag 1901 im Niger im Alter von 41 Jahren. Sein Nachruf soll bald in der Serie „Große Missionsbischöfe“ folgen.


(…) Kardinal Lavigerie hatte P. Hacquard in jahrelangem Verkehr kennen und schätzen gelernt, und auch P. Hacquard wusste sich dem etwas eigenmächtigen Charakter des Kardinals anzupassen. Das gegenseitige Vertrauen der beiden Männer beruhte auf den übereinstimmenden Eigenschaften ihres Geistes. In  beiden lebte eine apostolische Seele voll Empfänglichkeit, Seelengröße und ungestümem Tatendrang. Der Kardinal hatte den jungen Missionär in seiner eigenen Schule persönlich gebildet.
Und es war eine harte Schule. „Ich arbeite Tag und Nacht“, schrieb seinerzeit P. Hacquard von der Oase Biskra aus. „Wenn man ein ruhiges, gemächliches Leben führen möchte, so begreife ich es, dass man nicht gern in des Kardinals Nähe kommt; das geht nicht gut. Will man aber seine ersten Waffengänge unter einem tatkräftigen Haupt machen, dessen Geistesgröße einen niederzwingt und der dazu durch und durch ein Gottesmann ist, dann ist es eine gute Schule, und es ist eine Freude, an der Hand eines solchen Mannes einherzuschreiten, vorausgesetzt, dass man nicht ein zimperliches Dämchen ist.“



(Aus: die katholischen Missionen, 1907)

Viewing all 869 articles
Browse latest View live




Latest Images