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Channel: Die auswärtigen Missionen
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So war der erste Weltkrieg in den Missionen: Der Erzbischof von Sydney gegen die ungerechte Gefangennahme von Missionären

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Statue von Erzbischof Michael Kelly von Sydney

Nach einer stürmischen Reise von drei Wochen (13. Juli bis 4. August 1915) kamen die deutschen Oblatenmissionäre von Ceylon auf einem Transportdampfer in Sydney an. Sie wurden zunächst für einige Tage in ein Camp außerhalb der Stadt überführt, wo Bruder Dohren einem alten Lungenleiden, das sich auf der mühsamen Reise verschlimmert hatte, erlag. Dann brachte sie ein Küstendampfer nordwärts in das Gefangenenlager an der Trial Bay, wo sie mit etwa 200 Deutschen und Österreichern aus Ceylon, Singapur und Neuseeland in Gewahrsam sitzen. Die Missionäre werden wie Zivilgefangene behandelt und haben demgemäß das geistliche Kleid mit Weltkleidern vertauscht. Am 4. September durften sie wieder das erste Mal seit mehr als sieben Wochen die heilige Messe feiern. Die Wohnungsverhältnisse sind im Allgemeinen gut, das Klima trefflich. Der Briefverkehr wird natürlich sorgfältig überwacht und ist auf kurze englische und eine monatliche deutsche Mitteilung beschränkt.

Der Erzbischof von Sydney nahm unlängst bei einer öffentlichen Gelegenheit Stellung gegen die Internierungsmaßnahmen der Regierung. Er sei schmerzlich berührt über die Behandlung, die man den Missionären zu Teil werden lassen. Eine stattliche Zahl deutscher und österreichischer Missionäre und Schwestern seien jahrelang unter ihnen tätig gewesen, und nun sei man plötzlich an sie herangetreten mit der Nachricht, dass sie Gefangene seien und sofort abgeführt werden müssten. Diese Männer und Frauen seien Wohltäter des Volkes gewesen und hätten keine Verbrechen begangen, sondern nur Gutes bis zum Augenblick ihrer Gefangensetzung. Man könne sie ja wie gefangene Offiziere behandeln, sie aufs Ehrenwort verpflichten und unter Beobachtung stellen, aber man habe kein Recht, sie ohne Urteil wie Verbrecher einzusperren.
So apostolisch und freimütig diese Worte auch sind, sie scheinen ohne Wirkung geblieben zu sein.

(Aus: die katholischen Missionen, 1916)

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