„Es durften früher keine Wiedergaben von dem Madonnenbild in Maria Maggiore gemacht werden, das nach der Legende der hl. Lukas gemalt haben soll. Der hl. Franz Borgias erhielt von Papst Pius V. die Erlaubnis, fünf Kopien davon machen zu lassen, die als besonderer Ansporn zur Marienverehrung dienen sollten. Er hatte ja gesagt, er bange für den Beruf eines jeden, der nicht eine besondere Andacht zu Maria habe. Eine dieser Kopien erhielt der sel. Ignatius von Azevedo vor seiner Ausreise nach Brasilien mit seiner jungen Schar von Missionaren. Es wurde eifrig verehrt und auf dem Schiffe aufgestellt. Als die Hugenotten die wehrlosen Glaubensboten überfielen, hielt der Selige das Bild hoch empor, um alle zu ermutigen. Als man ihn und die übrigen ins Meer warf, hielt seine Hand immer noch das kostbare Andenken in die Höhe, bis alle in den Fluten versunken waren oder vielmehr ihre Seelen triumphierend die himmlische Mutter begrüßen durften.“
(Aus: Constantin Kempf: Wesensmerkmale ignatianischer Heiligkeit. In Zeitschrift für Aszese und Mystik, Jahrgang 1942, Heft 4)