Wir geben im Folgenden die wortgetreue Übersetzung zweier Briefe, welche der apostol. Vikar, Msgr.Isidor Clut, aus der Indianermission erhalten hat. Die Briefe sind in Silbenschrift und in der Sprache der Montagnais-Indianer abgefasst und voll rührender Einfalt.
Fort Smith, 1888: An unsern großen Vater, groß an Würde: Bis auf diesen Tag leben wir noch. Es ist Baptist Maville, der dieses spricht zu dem großen Mann des Gebetes, Isidor Clut.
Seit Du fortgingst von hier, bete ich immer noch jeden Tag für Dich, und ich will dasselbe tun, solange ich lebe. Ich weiß, dass Du auch für mich betest.
Die Güte Gottes macht immer mein Glück aus. Schau, Du bis sehr krank. Seitdem wir das gehört, bete ich viel für Dich. O, wie ich wünsche, Dich noch einmal zu sehen in dieser Welt! Ich habe den Trost, beständig den Vater Toussard zu sehen. Sein Benehmen erbaut uns sehr. Ich habe noch einige Neuigkeiten. Das, wovon wir leben, sind Fische, ich habe einige. Ich habe auch, was die Erde hervorbringt, Kartoffeln.
Ich besitze jetzt fünf Kühe oder Rinder. Großer Vater, bewahre für mich etwas auf, was von Gott kommt. Ich meine einen Rosenkranz. Hier sind viele Leute gestorben; manche andere sind sehr krank. Sie werden wohl auch bald sterben.
Mein großer Vater, ich sehe ihn immer nahe, ihn den ich liebe, der mein Glück ausmacht und mir Mut gibt. Dieses (Schreiben) ist für ihn. In der Gegenwart Gottes drücke ich Deine Hand, von ganzem Herzen.
Es ist Baptist Maville, der dieses sagt.
Fort Elk Island, 10. Dez. 1888. An den großen Mann des Gebetes, Isidor Clut:
Lieber Vater! Ich gehe daran, Dir einen Brief zu schreiben. Seit Du uns verlassen hast in einem Boot, hast Du mir keine Kunde gegeben. Ich hab aber vom Pater Dupire erfahren, wie Du Dich befindest.
Ach! Deine Gesundheit ist nicht gut, und trotzdem ruhst Du nicht aus und bleibst nicht müßig. Darum bin ich Dir auch nicht böse, dass Du mir nicht geschrieben hast.
Jetzt will ich Dir erzählen über Deine Kinder hier, wie wir uns befinden und wie wir leben. Unsere Zahl ist noch vollständig, alle noch am Leben. Wir müssen Gott danken, der es so will, dass wir noch leben bis auf diesen Tag.
Unsere Vorräte sind nicht, wie sie früher waren. Es gibt kein Fleisch, und Winter und Sommer leben wir bloß von Fischen. Weil es keine Cariboo mehr gibt, ist kein Fleisch zu haben.
Jetzt, Vater, möchte ich einige Bitten tun.
Ich wünschte, Du möchtest mir eine Pfeife von Meerschaum schicken, sowie auch das Abbild deines Antlitzes. Dieses sind zwei Dinge, um die ich Dich demütig bitte. Schicke sie mir, wenn es Dir so gefällt.
Und nun, Vater, habe ich keine anderen Neuigkeiten mehr. Dein Andenken ist immer meinem Geiste gegenwärtig. Ich will Dir noch etwas anderes sagen.
Du weißt, dass es die Priester sind, welche die Religion verbreiten durch ihre Worte, die mein Glück verursacht haben, und Du weißt, dass ich sie liebe. Ich hege noch immer dieselben Gefühle gegen sie.
Und nun, mein greiser Vater, wenn ich Dich jemals wiedersehe, so wird es sein mit einem zufriedenen Herzen. Vater, bete für mich. Ich bete auch für Dich. Unsere gemeinsamen Gebete mögen Gott bestimmen, Mitleid zu haben mit uns. Ich drücke Deine Hand und den Ring. Meine Frau ebenfalls. „Ich drücke Deine Hand“, spricht sie zu Dir.
Dein Kind Michael Mandeville, das Dich liebt.
Dein Kind Michael Mandeville, das Dich liebt.
Du erinnerst Dich doch seiner, nicht wahr? Dies sind seine Worte.