Zum heutigen Weltmissionssonntag einige Zeilen über die
Missionförderung von Leo XIII., der nach meinem Dafürhalten den Reigen der „Missionspäpste“
eröffnete.
„Vom Beginn seines Pontifikates an folgte Leo aufmerksam den
Fortschritten der Ländererforschung, um den neu erschlossenen Gegenden recht
bald Boten des Friedens zu senden. Um die Zahl dieser friedlichen Kämpfer zu
vermehren und sie mit hinreichenden Mitteln auszurüsten, richtete er im Jahre
1880 am Feste des großen Heidenmissionars Franz Xaver eindringliche Worte an
seine Brüder im bischöflichen Amte, damit sie im Hinblick auf den hohen Lösepreis
der Seelen, das kostbare Blut des Gottheilandes, in den ihrer Hirtensorge
Anvertrauten den Eifer für die Ausbreitung des hl. Glaubens immer mehr entflammen
möchten.
Zugleich unterließ er nicht, mit dem Worte das Beispiel zu
verbinden, indem er wiederholt den Vorstehern hilfsbedürftiger Missionen
beträchtliche Summen zuwandte. Als dann im Jahre 1884 die italienische
Regierung ihre räuberische Hand auch nach den Gütern der Propaganda, dieser
ältesten und großartigsten aller Anstalten zur Verbreitung des Glaubens,
ausstreckte, und der feierliche Protest des hl. Vaters gegen diese
Vergewaltigung ungehört verhallte: da er erklärte der erhabene und hingebende
Förderer der Missionen, dass er selber, so gut er es vermöge, die
unerlässlichen Mittel zur Erhaltung des großen und herrlichen Institutes Sorge
tragen werde, und wandte von da an einen sehr beträchtlichen Teil der Gaben, welche
die Mildtätigkeit seiner Kinder ihm zur Verfügung stellte, dieser Anstalt und
somit den Missionen zu.“
(Aus: Stadt Gottes, 1893)